Neue Koproduktion der Theater Bonn und Marabu „Genauso, nur anders“ feiert Premiere

Beuel · Im 11. März feiert die junge Inszenierung „Genauso, nur anders“ Premiere im Marabu Theater. Jede Aufführung soll anders werden, verrät die Künstlerische Leiterin des Theaters, Tina Jücker. Grund dafür ist auch, dass das junge Publikum am Stück beteiligt wird.

Fiebern der Premiere entgegen: (v.l.) Claus Overkamp, Tina Jücker, Rose Bartmer und Susanne Röskens.

Fiebern der Premiere entgegen: (v.l.) Claus Overkamp, Tina Jücker, Rose Bartmer und Susanne Röskens.

Foto: Benjamin Westhoff

„Da sind zwei, die müssen sich finden, sich selbst und ihr Gegenüber. Sie suchen das Eigene, das Unverwechselbare und brauchen dafür das andere, das Gegenüber, mit dem sie sich vergleichen können“, so heißt es in der Spielbeschreibung des neuen Theaterstücks „Genau so, nur anders“, das am 11. März im Marabu Theater in der Brotfabrik Premiere feiert.

Die Inszenierung, die sich primär an Kinder und junge Familien richtet, kommt mit zwei Darstellern aus. Julia Hoffstaedter und Paul Davis Newgate schlüpfen in die Rollen zweier Menschen, die auf der Suche sind. Auf der Suche nach dem, wer sie sind und wer sie sein wollen. Sie spielen mit Klischees und Geschlechteridentitäten. „Der Mensch entdeckt sich im Gegenüber. Man vergleicht sich und entwickelt dabei seine eigene Identität“, so erklärt Tina Jücker den Hintergrund des Stückes. Sie ist die Künstlerische Leiterin des Theaters und Regisseurin von „Genau so, nur anders“.

Zu jedem Vergleich gehöre auch der Wettstreit hinzu, sagt sie. So würden die beiden Figuren die Grenzen gesellschaftlicher Zuschreibungen und Erwartungen überwinden und neue Möglichkeitsräume für sich und die Zuschauenden entdecken – und das auch musikalisch und mit Breakdanceeinlagen. Eine Erkenntnis sei dabei die verbindende Kraft von Gemeinsamkeiten, die entdeckt werden.

„Das Publikum wird immer wieder in das Stück mit einbezogen. Es sitzt quasi mit auf der Bühne“, sagt Claus Overkamp, Dramaturg des Stückes. Glitzervorhänge und ein paar Kleiderständer schaffen den Rahmen für die Bühne. Die Zuschauer sitzen dabei auf Höckern ringsherum. „Man weiß nie, wie die Kinder reagieren und was sie in das Stück mit einbringen – deshalb wird jede Aufführung anders sein“, ergänzt Jücker.

Auch an der Entwicklung des Stückes waren junge Theaterfreunde beteiligt. „Wir sind in Schulen gegangen und haben uns mit Drittklässlern darüber unterhalten, was sie bewegt. Bei den Proben waren dann auch immer wieder welche von ihnen mit dabei“, so Theaterpädagogin Susanne Röskens vom Theater Bonn.

Das Stück ist eine Koproduktion des Theaters Marabu und des Theaters Bonn. „Wir profitieren ganz klar von der finanziellen Unterstützung des städtischen Theaters, dürfen dafür aber auch unser Herzblut und unsere Technik mit einbringen“, lobt Jücker die Zusammenarbeit.

Wenig Equipment nötig

Das Ziel beider Akteure ist jedoch identisch: „Wir wollen jungen Menschen Kultur zugänglich machen. Besonders nach der Pandemie ist das wichtig“, so Jücker. Wie das am besten funktioniert? In den Schulen, sagt Jücker. So soll das Stück nicht nur Mitte März als Saalinszenierung aufgeführt werden, sondern tourt im Anschluss durch Lerneinrichtungen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Primäre Zielgruppe sind dabei erste und zweite Klassen.

Mit Absicht sei das Bühnenbild einfach gehalten, damit es in jeder Turnhalle oder Aula aufgebaut werden kann. „Die Schulen benötigen nur etwas Platz und einen Stromanschluss. Den Rest bringen wir mit“, so Dramaturg Overkamp. Pro Kind rechnen die beiden Theater mit sechs Euro Kartenpreis je Schulaufführung. Für Schüler, deren Eltern sich das nicht leisten können, besteht die Möglichkeit, über die Kulturpatenkasse des Theaters Bonn eine Unterstützung zu erhalten.

Terminanfragen für Vorstellungen in Schulen sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen im Anschluss an die Premiere über das Theater Bonn: portal@bonn.de, ☎ 0228/77-81 20, Aufführungen im Marabu Theater am 11. März (18 Uhr) und 12. März (15 Uhr).

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