50 Jahre Basar in Oberkassel Gestickte Decken von Frau Baehs lagen in fast jedem Haushalt

Oberkassel · Jutta Winter und Ottilie Müller wurden ihr langjähriges Engagement geehrt für den Weihnachtsbasar der Frauengemeinschaft St. Cäcilia in Oberkassel geehrt. In den 50 Jahren des Bestehens gab es einige Verkaufsschlager.

 Jutta Winter (89) wurde zum Jubiläum von Christa Mittler (mit Kerze in der Hand) geehrt. Mit auf dem Bild sind auch einige ehemalige Mitglieder der Frauengemeinschaft St. Cäcilia Oberkassel.

Jutta Winter (89) wurde zum Jubiläum von Christa Mittler (mit Kerze in der Hand) geehrt. Mit auf dem Bild sind auch einige ehemalige Mitglieder der Frauengemeinschaft St. Cäcilia Oberkassel.

Foto: Niklas Schröder

Seit 50 Jahren veranstaltet die katholische Frauengemeinschaft St. Cäcilia in Oberkassel einen traditionellen weihnachtlichen Basar. So wie am vergangenen Wochenende, als im Pfarrheim selbstgemachte Plätzchen, Salate, Marmeladen, Adventskränze, Kalender und Grußkarten sowie Gestricktes und Genähtes auf die Tresen kamen. Bei Kaffee und Kuchen saß Jutta Winter mit ihren langjährigen Weggefährten zusammen und tauschte Erinnerungen aus. 1971 hatte die nun 89-jährige den Basar mitgegründet. „Der hieß zu dem Zeitpunkt noch Missionsbasar, weil wir den Erlös in die Mission nach Tansania geschickt haben“, erinnerte sich Winter.

Die Jubilarin hatte für das Wochenende selbstgestrickte Socken beigesteuert. „Wir freuen uns, dass wir nochmal hier so zusammensitzen können“, betonte Winter. Ihre Ehrung sei nun „ein runder Abschluss“ gewesen, fand Winter. Vorsitzende Christa Mittler überreichte ihr und Ottilie Müller, ebenfalls Jubilarin, für die jahrelangen Leistungen jeweils Urkunde, Kerze und Blumen. „Heute feiern ein ganz besonderes Jubiläum. 50 Jahre Basar im Oberkasseler Pfarrheim. Das bedeutet unzählige Stunden nähen, basteln, stricken für den guten Zweck“, sagte Mittler.

Angefangen habe alles 1968, als Fräulein Böhmer, die Haushälterin von Pfarrer Wiegelmann, einen Handarbeitskreis gründete, in dem vor allem Lappen gestrickt wurden, die dann zusammengenäht eine Decke ergaben und an Bedürftige und später an die Aussätzigenhilfe verteilt wurden. Aber stricken alleine reichte den Damen irgendwann nicht mehr: „Frau Reck übernahm das Kommando und führte verschiedene Techniken ein. In Kursen lehrte sie nähen, Makramee knüpfen, batiken, Teppiche knüpfen und verschiedenes mehr“, erzählte Mittler. Es entstanden „wunderschöne Handarbeiten“, die man dann auch verkaufen wollte. Das war die Geburtsstunde des Missionsbasars 1971.

Es gab einige Verkaufsschlager

Im Laufe der Jahre entstanden einige Verkaufsschlager wie die selbstgebauten Krippenställe von Johannes Hommerich, die unzählige Menge an gestickten Decken von Frau Baehs – in Oberkassel gab es zeitweise kein Haushalt, in dem nicht mindestens eine Decke von Frau Baehs lag – gestrickte Schals, selbstgemachte Kalender und Karten von Frau Wierich und nicht zuletzt, die Unmengen an gestrickten Strümpfen vom Dienstagnachmittagkreis. „Da die Einnahmen immer gespendet wurden, haben viele Organisationen davon profitiert“, so Mittler. Als Beispiel nannte sie die Kinderküche in Quito, die von Jutta Winters Patenkind, Monsignore Axel Werner, ins Leben gerufen wurde. Aber auch heimische Vereine und Hilfsprojekte seien in den letzten Jahren immer wieder mit kleineren und größeren Spenden bedacht worden.

Der Basar sei sehr beliebt, sagte Ute Brüggemann, Schriftführerin von St. Cäcilia. „Die Menschen verweilen unterschiedlich lange. Manche kaufen nur ein und gehen gleich wieder, andere nutzen die Gelegenheit zu Gesprächen und bleiben länger.“ Coronabedingt seien die Aktivitäten der Frauengemeinschaft zurzeit recht eingeschränkt, schilderte Brüggemann: „Aber wir bemühen uns auch weiterhin, kranke Mitglieder zu besuchen und zu runden Geburtstagen zu gratulieren. Wenn die Coronaregeln es zulassen, bieten wir einmal im Monat nach der Frauenmesse ein Frühstück an, machen Halbtagesfahrten oder Wanderungen in der Region und veranstalten im Sommer einen Grillabend für die Mitglieder.“

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