Straßentaugliche Selbstverteidigung Goshin-Jitsu-Gruppe trainiert in Oberkassel

OBERKASSEL · Dennis Rödder und Jörg Zirk trainieren die Goshin-Jitsu-Gruppe des Beueler Judo-Clubs. Die Teilnehmer lernen eine Mischung aus Kampsort und Selbstverteidigung.

 In dem Dojo des Beueler Judo-Clubs trainiert die Gruppe von Dennis Rödder und Jörg Zirk die verschiedenen Techniken des Goshin-Jitsu.

In dem Dojo des Beueler Judo-Clubs trainiert die Gruppe von Dennis Rödder und Jörg Zirk die verschiedenen Techniken des Goshin-Jitsu.

Foto: Benjamin Westhoff

„Siegen durch Nachgeben“ – so lautet das Motto bei der Selbstverteidigungstechnik Goshin-Jitsu. „Goshin-Jitsu ist eine moderne Selbstverteidigungsform, bei der Elemente aus Judo, Karate und Aikido zum Einsatz kommen“, erklärt Dennis Rödder. Er trainiert gemeinsam mit Jörg Zirk die Goshin-Jitsu-Gruppe des Beueler Judo-Clubs. „Außerdem ist sie eine interessante und vielseitige Sportart“, so Rödder. Trainiert wird dienstags und donnerstags im Dojo – der Übungshalle – in Oberkassel. Im Goshin-Jitsu verbinden sich die verschiedenen Elemente aus Kampfsport und Selbstverteidigung. „Es ist eine Sammlung von Techniken, die auch gerade bei der Polizei und beim Zoll geschult werden. Das Wichtige dabei ist, dass die Selbstverteidigung straßentauglich ist“, sagt Rödder, der im Hauptberuf Biologe im Museum Koenig ist.

Während die traditionellen Kampfkünste, wie etwa Judo und Karate, Wettkampfsportarten sind, wurde Goshin-Jitsu zur Selbstverteidigung entwickelt. „Bei uns trainieren von der Hausfrau bis zum Beamten der Bundespolizei alle – zwischen 18 und 70 Jahren – die etwas für ihre persönliche Sicherheit tun wollen und vor allem auch fit bleiben wollen“, sagt der Trainer.

Trainer bieten Exkurse an

Goshin-Jitsu kann eingesetzt werden zur Abwehr von Angriffen mit Händen und Füßen, mit und ohne Körperkontakt, zur Abwehr von Stockschlägen, Messerstichen und Pistolenangriffen. „Wir gehen dabei davon aus, dass der Angegriffene selbst unbewaffnet ist“, so Rödder. Zudem bieten die Trainer auch Exkurse, etwa zur Abwehr von Angriffen mit Plastikflaschen, wie sie so auch im Alltag bei Übergriffen immer wieder vorkämen. Die zu erlernenden Technikelemente dürften dabei allerdings nicht zu kompliziert sein. „Sie müssen in den Stresssituationen präsent sein, ohne dass der Verteidiger großartig darüber nachdenken muss“, berichtet Rödder. Die Mitglieder der Goshin-Jitsu-Gruppe beim Beueler Judo-Club müssten mindestens 18 Jahre alt sein, damit die Altersstruktur passe und weil auch gefährliche Elemente dabei seien.

In den Übungseinheiten werden zunächst jeweils eine Stunde lang Kondition und Ausdauer trainiert, anschließend folgen die Technikübungen. „Wie trainieren zwei Mal die Woche und dabei kommt man ganz schön ins Schwitzen“, sagt Rödder. Das Besondere, im Gegensatz zu den Wettkampfsportarten mit festen Regeln, sei, dass beim Goshin-Jitsu jeder Sportler seine Techniken und Elemente individuell zusammenstellen könne. Goshin-Jitsu sei zudem die Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung, bei der der Schwächere durch Nachgeben siegen könne, wie Rödder erklärt. „Wir versuchen möglichst dem Angriff auszuweichen. Deshalb erlernt man nicht nur die verschiedenen Techniken, sondern trainiert auch die geistige Flexibilität“, so der Trainer.

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