Fünf Teams "Grand Prix von Ramersdorf" in Beuel

Ramersdorf · "Grand Prix von Ramersdorf" mit Schürreskarren-Rennen und Hahneköppen. Den Höhepunkt am Sonntag bildete neben dem Schürreskarren-Rennen die alte Kirmestradition des Hahneköppens.

 Schürreskarren-GrandPrix in Ramersdorf

Schürreskarren-GrandPrix in Ramersdorf

Foto: Barbara Frommann

„Acht, sieben, sechs… eins – Los!“: Der Vorsitzende des Schürresclubs, Wilfried Mermagen, gab den Startschuss zum diesjährigen Schürreskarren-Rennen, dem „Grand Prix von Ramersdorf“ am Kirmessonntag. Fünf Zweierteams – aus Lenker und Ladung – traten dieses Mal gegeneinander an. Mermagen gab zuvor schmunzelnd die Regeln bekannt: „Nichts ist erlaubt – aber Umwerfen, Stoßen, Drängeln und alles andere mehr.“

Das Rennen führte einige hundert Meter die Lindenstraße entlang bis zu einem Bierkasten. Dort, nach einer Bierpause, machten sich alle Teams auf den Rückweg. Lag zunächst das Team „Frittenbude“ deutlich vorn, so überschritt am Ende das Team der „Junggesellen“, Julius Hombach und Colja Ebert, als Sieger die Ziellinie, noch vor dem Team der Alten Maikönige. Den im vergangenen Jahr gestifteten Wanderpokal bekamen die Sieger nun vom Vorjahressieger überreicht. Das Schürreskarren-Rennen ist ein Höhepunkt der Herbstkirmes in Ramersdorf. Auf den alten Holzschubkarren transportierten die Bauern früher Stroh und Heu durch das Dorf. Die Schürreskarre ist eines der Ramersdorfer Wahrzeichen und ziert den Brunnen am Dorfplatz.

Begonnen hatte die Kirmes bereits am ersten Oktoberwochenende. In der Remise der Kommende fand am 2. Oktober die „Ramersdorfer Paiastaufe“ statt – ein Kirmesmann war geboren. Die eigentlichen Kirmestage, am vergangenen Samstag und Sonntag, wurden dann am Samstagnachmittag mit dem Anböllern durch die „Bonner Böllerschützen“ offiziell eröffnet, und auch der letzte Dorfbewohner wusste nun „De Schüür es opp“. Denn eigentlich beginnt bereits am Mittag, mit dem Straßenverkauf von Erbsensuppe des Junggesellenvereins, das Dorffest.

Auf dem Dorfplatz „An de Löng“/ En de Schüür“ boten dieses Jahr Attraktionen wie „Water Walking Ball“ und Kinderschminken, Büchsenwerfen und Entenangeln den Besuchern der Kirmes Abwechslung. Bei Speisen und Getränken wurde „jeklaaft un verzällt wie et jedem jefällt“. Nachdem der Erntewagen am Nachmittag passiert und die Eierkrone der Junggesellen abgehängt war, endete der Samstag mit dem Dämmerschoppen. Mit einer Heiligen Messe in Küdinghoven in Sankt Gallus begann der Kirmessonntag. Dann ging es im Festzug nach Ramersdorf zum Dorfplatz. Auf dem Programm standen am Vormittag die Kranzniederlegung für die Verstorbenen, das Fähndelschwenken und ein Platzkonzert.

Den Höhepunkt am Sonntag bildete neben dem Schürreskarren-Rennen die alte Kirmestradition des Hahneköppens, bei dem ein Gummihahn mit einem Hieb erwischt werden musste. Zum rituellen Abschluss der Kirmes wurde der Kirmespaias verurteilt. Für alles Negative, das es während der Kirmes und des Jahres gab, wird er bestraft. Die Strohpuppe wurde schließlich durch den neu gewählten Monsignore Saufus am späten Sonntagnachmittag verbrannt. Geplant und organisiert wird das Dorffest vom „Ramersdorfer Schürresclub“, in dem sich Bürgerverein, Damenkomitee, Dilledöppchen, Junggesellen, Ramersdorfer Junge und der Verein der ehemaligen Maikönige zusammengeschlossen haben.

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