Entscheidung in der Bezirksvertretung Grüne und SPD wollen Pfandringe an Mülleimern in Beuel anbringen lassen

Beuel · Noch müsste man in den Tiefen des Mülleimers an der Friedrich-Breuer-Straße suchen, wenn man Pfandflaschen sammeln möchte. Pfandringe an den Mülleimern sollen Abhilfe schaffen.

 Noch müsste man in den Tiefen des Mülleimers an der Friedrich-Breuer-Straße nach Pfandflaschen suchen. Pfandringe sollen Abhilfe schaffen.

Noch müsste man in den Tiefen des Mülleimers an der Friedrich-Breuer-Straße nach Pfandflaschen suchen. Pfandringe sollen Abhilfe schaffen.

Foto: Stefan Hermes

Auf Antrag der Bezirksfraktionen von Grünen und SPD soll in der kommenden öffentlichen Sitzung der Bezirksvertretung Beuel am nächsten Mittwoch über die Anbringung von Pfandringen an den öffentlichen Mülleimern Beuels entschieden werden. „Auch in Bonn leben Menschen in Armut und sind von sozialer Ausgrenzung bedroht. Sie bessern ihr Einkommen unter anderem durch das Einsammeln weggeworfener Pfandflaschen auf. Dafür müssen sie in Mülleimern zwischen Essensresten, Hundekot und Scherben wühlen. Mit dem Anbringen von Pfandringen kann diesen Menschen etwas Würde zurückgegeben werden, indem die Flaschen außen an der Mülltonne angebracht werden“, formulieren Verena Zintgraf (Grüne) und Maximilian Blesch sowie Achim Joest (beide SPD) in ihrem Antrag Aufgabe und Funktion der Pfandringe.

Duisdorf hat bereits Pfandringe

Die Bezirksvertretung möge beschließen, dass in der Friedrich-Breuer-Straße, am Rheinufer sowie an weiteren noch festzulegenden „zum Verweilen einladenden öffentlichen Plätzen“ die Mülleimer mit Pfandringen versehen werden. Zudem sollen Bürgerinnen und Bürger umfassend über Sinn und Zweck der Pfandringe informiert und der Erfolg der Maßnahme nach einer Testphase von zwei Jahren evaluiert werden. Ein solcher Test ist seit Dezember des letzten Jahres in Duisdorf im Gange. Dort wurden durch Bonnorange bereits 14 Pfandringe installiert.

Auf Anfrage unserer Redaktion teilt der Pressesprecher der Bonner Abfallwirtschaft und Straßenreinigung Bonnorange, Jérôme Lefèvre, mit, dass bisher noch keine ausreichenden Erfahrungen vorlägen, um über Erfolg oder Misserfolg der Pfandringe eine Aussage treffen zu können. „Die gut sichtbaren Pfandringe sollen außerdem dafür sensibilisieren, dass Pfandflaschen kein Abfall sind, sondern durch ihre vorgesehene Wiederverwendung ein wertvoller Beitrag zum Ressourcenschutz geleistet wird“, erklärt Lefèvre.

So soll die Testphase, die man nun auch in Beuel anstrebt, zeigen, ob die erwünschten Vorteile die teilweise in anderen Städten festgestellten Nachteile überwiegen. Lefèvre weist darauf hin, dass beispielsweise keine Glasflaschen, die über Altglascontainer zu entsorgen sind, Abfälle oder Einweg-Becher in den Pfandringen abgestellt werden sollten. Zudem sollten nur restentleerte Flaschen abgestellt werden, da sie ansonsten eine Gefahr für Kinder darstellen und im Sommer Insekten anziehen könnten. „Insofern müssen wir auch die Sauberkeit rund um die Pfandringe im Blick behalten“, so der Pressesprecher.

Im Antrag an die Bezirksvertretung soll die Verwaltung beauftragt werden, die Umsetzbarkeit der Maßnahme zu prüfen und deren Kosten zu ermitteln. Auch hierzu könnten die von Bonnorange genannten Zahlen des Duisdorfer Modellversuchs als Referenz dienen: „Die Kosten für die Beschaffung der 14 Pfandringe in Duisdorf belaufen sich auf 4.641,70 Euro. Die Kosten für die Anbringung der Pfandringe betragen 197,75 Euro. Die Abholung des nicht mitgenommenen Pfandguts erfolgt analog zur Leerung der Papierkörbe, die viermal pro Woche geleert werden. Hierfür wird der Aufwand mit 52,50 Euro/Woche beziffert. Hochgerechnet auf die zweijährige Testphase belaufen sich die Kosten auf 5460 Euro. Die Kosten trägt der Bezirk“, so Levèfre.

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