Nahverkehr in Beuel Haltestelle Ramersdorf soll barrierefrei werden

Ramersdorf · Behinderte, Rollstuhlfahrer, Reisende mit Gepäck und Mütter mit Kinderwagen haben es schwer an der Haltestelle Ramersdorf. Der Ausbau des Verkehrsknotenpunktes könnte bis Ende des Jahres fertig sein.

 Wer eine Gehilfe benötigt, hat es schwer, wenn er an der Haltestelle in Ramersdorf in die Bahn einsteigen will.

Wer eine Gehilfe benötigt, hat es schwer, wenn er an der Haltestelle in Ramersdorf in die Bahn einsteigen will.

Foto: Joe Körbs

Rund 8000 Pendler nutzen täglich den U-Bahnhof Ramersdorf, der als unterirdischer Knotenpunkt im Netz der Stadtbahn Bonn als neuralgische Haltestelle im Beueler Süden gilt. Bedienstete von Polizei, Telekom und DLR, aber auch Schüler, steigen an dem dreigleisigen Bahnhof aus den Linien 62 und 66 ein und aus. Das größte Ärgernis ist für alle Bürger: Seit Jahrzehnten gibt es keine Barrierefreiheit.

Während die von der Südbrücke kommende Strecke zweigleisig weiter nach Oberkassel führt, zweigt das Gleis Richtung Norden dagegen nördlich der Haltestelle nach Beuel ab, sodass sich dort die Stadtbahnwagen (Linien 66 und 68) und Niederflurstraßenbahnwagen (Linien 62 und 65) eine Bahnsteigkante teilen, was einen barrierefreien Ausbau bislang erschwerte. Dieser Zustand soll, nach Plänen der Politik, nun verändert werden. Dazu lud die SPD am Freitag zu einem Ortstermin ein, bei der Bürger die Gelegenheit hatten, mit Vertretern der Ratsfraktion und der Arbeitsgemeinschaft „Selbst aktiv“ über den geplanten barrierefreien Ausbau des Verkehrsknotenpunkts zu diskutieren.

„Seit Jahren weisen wir darauf hin, dass die Haltestelle für Behinderte, Rollstuhlfahrer, Reisende mit Gepäck und Mütter mit Kinderwagen absolut ungeeignet ist“, sagte Fenja Wittneven-Welter. Die Stadtverordnete für Küdinghoven, Ramersdorf und Oberkassel stellte bei der Begrüßung fest, dass die Barrieren bereits oberirdisch anfangen. Der Bereich zwischen den Bushaltestellen galt mal als Treff für Skater und wurde Richtung Auf- und Abgänge zu den Gleisen abgesichert. Durch den Neubau des Skateparks in der nahegelegenen Rheinaue ist die Barriere mittlerweile jedoch überflüssig. Unterirdisch konnten Gabi Mayer, stellvertretende Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Klaus Mehren-Werdin, Vorsitzender der AG „Selbst Aktiv“ in der SPD Bonn schnell erkennen, wie problematisch sich der Ein- und Ausstieg in die Stadtbahnlinie gestaltet.

Zwei gehbehinderte Anwohnerinnen aus Ramersdorf demonstrierten den Politikern die Schwierigkeit beim Einsteigen der Linie 66. „Ohne Hilfe komme ich da nicht rein“, schimpfte eine ältere Dame die auf einen Rollator angewiesen ist. „Selbst der Einstieg in die Linie 62 ist leicht erhöht“, stellte Mayer fest. Sie forderte: „Jeder Schritt der Barrierefreiheit, ist einer in die richtige Richtung“.

Nach der 2011 beschlossenen Prioritätenliste soll als nächstes eigentlich die Haltestelle Juridicum und erst anschließend Ramersdorf barrierefrei umgestaltet werden. Da es beim Juridicum jedoch Verzögerungen gibt, hat die SPD-Fraktion nun im Stadtrat beantragt, den Umbau der Haltestelle Ramersdorf vorzuziehen. „Aktuell spricht nichts dagegen, dass der Umbau Mitte des Jahres starten kann“, betonte Mayer die Aussicht, dass die Änderung der Ausbaureihenfolge aus Sicht der Verwaltung am 6. Februar im Rat beschlossen werden kann.

Bei dem Ortstermin vor dem gut einem Dutzend versammelten Bürgern, ging es darum, Wünsche und Ideen seitens der Fahrgäste zu äußern, die dann noch in die bereits abgeschlossene Vorplanung mit aufgenommen werden sollen. „Wir fordern bereits seit Jahren die Verbesserung der Aufzug- und Parksituation“, hat Wilfried Mermagen vom Bürgerverein Ramersdorf das Gefühl, dass der südlichste Punkt Beuels von der Stadt nicht richtig wahrgenommen wird.

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