Künstlername Özi Heimatmuseum Beuel zeigt Comics von Sebastian Jenal
Beuel · Der in Beuel lebende Comic-Künstler Sebastian Jenal präsentiert derzeit viele seiner Werke im Heimatmuseum Beuel.
Zeichnen ist seit jeher eine große Leidenschaft von Sebastian „Özi“ Jenal. Wie es der Beueler Künstler zu einem der gefragtesten Comiczeichner der Region geschafft hat, zeigt eine Werkschau, die derzeit im Heimatmuseum Beuel, Wagnergasse 2-4, zu sehen ist. Den Weg durch die farbenfrohe und stilistisch abwechslungsreiche Comic-Ausstellung weisen „Kättche und Aphrodite“ – die Wäscherin und die Ziege sind die noch sehr jungen, erst kürzlich von Özi zum Leben erweckten Maskottchen des Museums.
Nach den erfolgreichen Entwürfen für „Kättche und Aphrodite“ fragte das Heimatmuseum bei Özi an, ob er nicht Interesse hätte, einen Querschnitt seines langjährigen Schaffens in einer Sonderausstellung im Heimatmuseum zu präsentieren. Auf neun großen Tafeln mit jeweils bis zu 20 Bildern kann man jetzt eine große Bandbreite an Comiczeichnungen bewundern – von Skizzen aus dem frühen Kindesalter Özis bis zu aktuellen digital erstellten Comic-Kunstwerken für verschiedene Unternehmen.
Als ältestes Werk ist ein Wimmelbild zu sehen, das Özi im Alter von fünf Jahren gezeichnet hat. Özi zeigt hier, dass er schon im Vorschulalter einen Spürsinn für das Zeichnen hatte. Der Autodidakt verbrachte in seiner Kindheit und Jugend viel Zeit mit dem Zeichnen, griff so oft es ging zu Papier und Stiften. Mit 16 Jahren erkannte Özi, dass ihm das Zeichnen mehr bedeutet, als nur ein Hobby und so beschloss er, die Kunst, spannende Geschichten in Bildern zu erzählen zum Beruf zu machen und Comic-Zeichner zu werden.
Sämtliche Comics, die ihm in die Hände fielen, wurden studiert und die darin enthaltenen verschiedenen Schriftarten detailgetreu abgezeichnet. Die hierbei entdeckten Comiczeichnungen des Künstlers Franz Gerg beeindruckten Özi so sehr, dass er beschloss, einer Einladung seines Idols nach Bayern zu folgen und Gerg bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.
Weitere Inspirationen holte sich Özi bei einem Workshop in Paris, bevor er mit 19 Jahren nach Brüssel ging, um dort am Institut Saint-Luc Comic zu studieren. Mittlerweile ist Özi seit über 20 Jahren als freischaffender Comic-Zeichner aktiv, spezialisiert auf den Bereich Bildung und Umweltschutz.
Zu den Aufraggebern des heute 44-Jährigen zählen beispielsweise die Bonner Tropenwald-Stiftung Oroverde, für die der Comic-Künstler Unterrichtsmaterialien anfertigt und das LVR-Landesmuseum, für das er unter anderem Comics mit Dinosauriern zeichnete. Diese Arbeiten sind ebenso im Heimatmuseum zu sehen wie ein großes, für die Wasserschule Köln angefertigtes Wimmelbild und Comics zu klimarelevanten Themen wie Müllvermeidung, Wasserverbrauch und Ernährung, die Özi für ein Arbeitsheft zum Bonner Klimaführerschein anfertigte. Besucher der Ausstellung begegnen zudem der in „Goch Ness“ lebenden Nessi – kein Seeungeheuer, sondern das Maskottchen eines Schwimmbades in Özis Heimatstadt Goch am Niederrhein.
Geht Özi auf Reisen dürfen Skizzenbuch, Wasserpinselstift und Füller niemals fehlen. Der Künstler empfiehlt allen, die auch Comiczeichner werden möchten, jede Gelegenheit zum Zeichnen zu nutzen: „Das Kontinuierliche ist, was es besser macht. Ein Motiv gibt es immer und überall“, sagt der professionelle Zeichner.
Ebenfalls Teil von Özis Equipment: Der vielleicht kleinste Aquarellkasten der Welt, der nicht größer als eine Zwei-Euro-Münze ist und in der Ausstellung nicht fehlen darf. Vielleicht nimmt Özi ihn eines Tages auf eine Reise nach England mit, denn dort würde er sich gerne noch einen großen Traum verwirklichen: „Als Museums-Fan ist es mein großer Wunsch, eines Tages in einer Ausstellung im Naturkundemuseum in London eine eigene Zeichnung unterzubringen“, verrät Özil.