Ehrenamt-Nachwuchs Heimatmuseum will jüngere Leute gewinnen

BEUEL · Ehrenamtler sorgen für den Erhalt der kleinen „Museumsinsel“ in Beuel. Um weiterhin erfolgreiche Arbeit leisten zu können, ist der Verein ständig auf der Suche nach neuer Unterstützung.

Mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail sowie der Verbindung von Geschichte, Tradition und Moderne begeistert das Heimatmuseum Beuel seit mehr als 30 Jahren die Besucher. Dort können Kinder und Erwachsene, Alteingesessene und Neubürger die wichtigsten Stationen der bewegten Geschichte Beuels erleben.

Sie können originale Exponate zu den großen Beueler Themen Industrie, Franzosenzeit, Wäscherei, Rheinquerungen und natürlich Pützchens Markt bestaunen und dabei in die Historie eintauchen. In dem Ensemble in der Wagnergasse befindet sich auch das älteste noch stehenden Fachwerkhaus Beuels. Um dieses Kleinod zu bewahren und für die Besucher attraktiv zu halten, werden viele helfende Hände benötigt.

„So etwas Einmaliges wie die kleine Museumsinsel in Beuel kann es nur geben, wenn viele Leute mitmachen. Ohne die Ehrenamtler kann das Museum heute nicht bestehen“, sagt Petra Clemens vom Heimat- und Geschichtsverein Beuel. Der 1947 gegründete Verein ist Träger des Heimatmuseums. Der Verein habe derzeit rund 400 Mitglieder von denen etwa zehn aktiv tätig seien.

Um weiterhin erfolgreiche Arbeit leisten zu können, sei der Verein deshalb immer auf der Suche nach neuen Ehrenamtlern, so Clemens. Gemeinsam mit Inke Kuster organisiert sie immer wieder neue Aktionen, um attraktiv für Besucher zu sein und gleichzeitig Menschen für das Ehrenamt zu begeistern – wie etwa über die Aktions-Sonntage. Am 6. August startet der nächste, unter anderem mit Diplom-Vermessungsingenieur Gerd Langendonk, der aus dem Nähkästchen über seinen Beruf erzählen wird.

Ehrenamtler haben verschiedene Ausstellungen ins Leben gerufen

„Ich wurde angefragt, ob ich zu dem Thema sprechen könnte, und für mich war sofort klar, dass ich das gerne mache. Und vielleicht ist das dann der Einstieg ins Ehrenamt im Heimatmuseum“, sagt Langendonk. Als Teil einer relativ kleinen Berufsgruppe, die sich selbst organisieren müsse, sei er grundsätzlich bereits mit dem Ehrenamt vertraut.

„Wir brauchen Tätige aus ganz verschiedenen Bereichen und Berufen, die sich einbringen wollen“, sagt Kuster. „Ich bin eine geborene Ehrenamtlerin. Mir macht es großen Spaß, etwas vorwärts zu bringen“, so Clemens, die unter anderem in der Kirche und als Stadtführerin aktiv ist. „Ich mag Geschichte und mir macht es Freude, altes Wissen zu bewahren und mit modernen Aktivitäten zu kombinieren“, erklärt Clemens.

Sie ist seit 2015 im Heimatmuseum sehr aktiv und hat gemeinsam mit Inke Kuster erfolgreiche Aktionen ins Leben gerufen wie das Kräuterfest und verschiedene Ausstellungen, Theater und Lesungen. „Wir versuchen, so viel Werbung zu machen und auch junge Leute zu begeistern“, sagt Clemens.

„Wir haben gerade in Beuel ein so großes Potenzial an Menschen, die etwas zu bieten haben. Die Kunst ist es, sie zu aktivieren“, sagt Gerd Langendonk. „Wir wissen, es ist ein langsamer Prozess, aber wir wollen uns immer weiter öffnen und engagieren uns nach dem Motto ‚Wir arbeiten dran‘“, erklärt Petra Clemens.

Der Aktionssonntag am 6. August im Heimatmuseum Beuel, Wagnergasse 2, beginnt um 15 Uhr. Dort werden Gipsabgüsse mit Michael Christmann, Firma Stuck Belz, angefertigt. Wie man kleine Büchlein selber bindet, zeigt Martin Gustorff.

Gerd Langendonk erklärt, wie und wo Vermessungsingenieure arbeiten. Bis 18 Uhr können die Besucher sich umschauen und mitmachen. Dazu gibt es Kaffee, Kuchen und Getränke. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

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