Burghofstraße in Niederholtorf Hier gilt demnächst Tempo 30 und eine Einbahnregelung
Niederholtorf · Weil noch keine Fußwege an der Ungartenstraße in Höhe des Neubaugebiets vorhanden sind, will die Stadt nach langem Hin und Her provisorisch die Geschwindigkeit reduzieren und eine Einbahnstraße ausweisen.
Die Bauarbeiten im Neubaugebiet Niederholtorf-Süd schreiten weiter voran. Viele Bauherren haben mit der Errichtung ihrer Häuser begonnen, ein Teil ist bereits fertiggestellt und bezogen. Dies führt zu einem Problem, das bereits mehrfach in der Sitzung der Bezirksvertretung Beuel diskutiert worden ist: Mehr Menschen bedeuten mehr Autos. Und mehr Autos führen zu einem größeren Verkehrsaufkommen. Besonders in den Spitzenzeiten des Berufsverkehrs sind die das Neubaugebiet umrahmenden Straßen Burghofstraße, Ungartenstraße und Löwenburgstraße viel frequentiert.
Brisant daran ist, dass an der Ungartenstraße und an der Burghofstraße in Höhe des Neubaugebiets momentan noch keine Gehwege vorhanden sind. Autofahrer kommen sich so immer wieder mit Fußgängern in die Quere – keine ungefährliche Angelegenheit.
Bereits im vergangenen Jahr haben Bürger einen Antrag an die Bezirksvertretung Beuel gestellt. Dieser hatte damals mehrere Runden durch die BV gedreht. Ein Grund dafür könnte sein, dass der Bereich vollumfänglich im Landschaftsschutzgebiet liegt.
Die Verwaltung hatte zunächst abgelehnt, die Burghofstraße als Tempo-30-Straße auszuweisen. Die Politik forderte deshalb, eine Geschwindigkeitsmessung vorzunehmen. Die Folge: „Da auf der Häuserseite bis zur Bushaltestelle kein Gehweg vorhanden ist und für den gegenüberliegenden, abmarkierten Gehweg auf Höhe der Bushaltestelle keine Querungshilfe zur Verfügung steht, hat die Verwaltung in Absprache mit der Polizei entschieden, bis zum Ende des Ausbaus provisorisch Tempo 30 einzurichten“, heißt es von der Verwaltung. Außerdem solle die Verkehrsführung dahingehend geändert werden, dass von Oberholtorf kommend nur noch der Linien- und Radverkehr zugelassen ist – sprich eine Einbahnstraße ausgeschrieben wird.
Und wie steht es um die geforderten Gehwege? Der Ausbau des Teilstücks solle zusammen mit dem Endausbau der neuen Erschließungsstraße erfolgen. Die Haushaltsmittel seien für 2023 angemeldet. „Allerdings hängt der Endausbau grundsätzlich mit dem Baufortschritt der privaten Bauvorhaben zusammen“, so die Verwaltung. In der Regel führe das Tiefbauamt einen Endausbau durch, wenn ein Großteil der privaten Bebauung fertiggestellt ist.
Reiner Burgunder, CDU-Stadtverordneter für Holtorf, trug am Mittwoch in der Sitzung der Bezirksvertretung Beuel eine klare Forderung vor: „Ich bitte die Verwaltung, eine Bürgerinformation in der Scheune von Landwirt Horst Wolfgarten durchzuführen und den Bürgern zu erklären, was jetzt wann und warum gemacht werden soll. Im Dorf herrscht bezüglich des gestiegenen Verkehrsaufkommens und der Raserei Verunsicherung.“ Die Sitzung der Bezirksvertretung Beuel machte daraus einen Beschluss.
Auf die Frage von Frank Maas (Bürger Bund), wie lange das provisorische Tempo 30 und die Einbahnstraßenregelung gelten sollen, erklärte Konstantin Walter von der Verwaltung: „Das kann man derzeit noch nicht sagen. In der Regel beginnen wir mit dem endgültigen Straßenbau erst, wenn mindestens 80 Prozent der Grundstücke bebaut sind.“ Und Daniel Kassner von der Verkehrsbehörde der Stadt ergänzte: „Mit der Polizei haben wir besprochen, dass von der Bushaltestelle in der Burghofstraße bis zum Beginn des Neubaugebiets Holtorf-Süd ein Gehweg gebaut werden soll. Dazu muss uns die Politik aber einen Prüfungsauftrag erteilen.“
Auch die Ungartenstraße war Thema bei der jüngsten BV. So hatte die Politik die Verwaltung Ende 2022 beauftragt, zu prüfen, ob auf dieser Straße Markierungen wie auf der Burghofstraße angebracht werden können. Konkret geht es um die Markierung des Fußgängerweges beziehungsweise der Anbringung von Katzenaugen. Bei einer früheren Sanierung der Straßen in Ober- und Niederholtorf waren die Markierungen von den Baufahrzeugen beschädigt und abgefahren worden. Diese Maßnahmen zum Schutz der Fußgänger wurden einstimmig beschlossen.