Kardinal-Frings-Gymnasium Hilfsprojekt für Schüler in Armenien

BEUEL · "Auf die Plätze, fertig, los!", schallte es am Samstag über das Sportgelände des Kardinal-Frings-Gymnasiums (KFG). Voller Elan stürmten die Schüler los, um die erste Runde ihres 3,8 Kilometer langen Minimarathons zu beginnen. Jede absolvierte Runde bedeutet viel: Pro Runde erhielten die Schüler Spenden von einem oder mehreren Sponsoren, die die Höhe ihrer Spenden im Vorfeld festgelegt hatten.

 KFG-Schüler starten auf dem Sportplatz.

KFG-Schüler starten auf dem Sportplatz.

Foto: Max Malsch

Enrico Huland (12) aus der siebten Klasse erklärte: "Ich bekomme fünf Euro pro Runde. Meist sind es die Eltern oder Großeltern, manchmal auch Nachbarn, die spenden." Das erlaufene Geld kommt dem großen Spendenprojekt des Gymnasiums zugute: Seit elf Jahren unterstützt das KFG Partnerschulen und Schüler in Armenien.

Es werden Deutschunterricht gefördert, Lernmaterial finanziert oder bauliche Maßnahmen ergriffen. Bei Konzerten und Klassenfesten wirbt die Schule für ihr Spendenprojekt. Mehr als 192.700 Euro kamen über die Jahre zusammen. "Ich hoffe, wir knacken mit unserem zwölften Minimarathonlauf die 200.000-Euro-Marke", sagte Schulleiter Berhard Hillen.

Außerdem unterstützt die Schule dieses Jahr ebenfalls ein soziales Projekt aus der Region, denn Armut und Not gäbe es auch in unserer Gegend, so Hillen. Einmal im Jahr haben Schüler die Möglichkeit, mit Lehrer Werner Blume nach Armenien zu reisen und den Erfolg ihrer Projekte zu begutachten.

"Oft können die Schüler sich die Umstände in dem immer noch vom Krieg gebeutelten Land gar nicht ausmalen", sagte Blume, "da ist es gut, zu sehen, wie es vorher aussah und was durch die Spenden erreicht wurde." Bis heute gebe es keinen Friedensvertrag. Nach dem Genozid im Jahr 1915 seien bestimmte Grenzgebiete immer noch unsicher.

Das große Erdbeben 1988 habe ebenfalls schwere Schäden hinterlassen, so Blume. Es fehle an einfachen Dingen wie Sanitär- und Heizungsanlagen, Klassenräumen oder warmer Kleidung und genügend Nahrung im Winter. Es ist die Caritas, die der Schule bei der Auswahl der Projekte zur Hand geht. Die Caritas sorgt außerdem für Kontrolle und Organisation der Projekte.

"Wir wollten selbst ein eigenes Spendenprojekt finden, für das wir nicht in einen großen Topf zahlen, wo alles versickert. Wir wollen sehen, wie das Geld genutzt wird. Armenien ist ein urchristliches Land, und mit der Caritas haben wir den richtigen Partner gefunden", sagte Hillen, während einige Schüler die zweite Runde ihres Marathons beendeten.

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