Material für Buch gesucht Historiker will Geschichte der Kommende Ramersdorf aufdecken

RAMERSDORF · Volker Engel plant ein Buch über die Kommende Ramersdorf. Um an fehlende Informationen über das historische Gebäude zu gelangen, bittet er die Beueler um Hilfe.

 Volker Engel vor der Kommende Ramersdorf. Der Kunsthistoriker hofft auf Hilfe bei seiner Suche nach Material für ein Buch zur Baugeschichte des historischen Gebäudes.

Volker Engel vor der Kommende Ramersdorf. Der Kunsthistoriker hofft auf Hilfe bei seiner Suche nach Material für ein Buch zur Baugeschichte des historischen Gebäudes.

Foto: Benjamin Westhoff

Eine sehr bewegte Geschichte hat die Kommende Ramersdorf in den knapp 800 Jahren seit ihrer Gründung erlebt. Um 1230 gegründet als Deutschordenskommende, bestanden die Gebäude als Kommende bis 1803. Anschließend erwarben wechselnde Privatbesitzer Immobilie und Liegenschaften. Nach einem Großbrand im Jahr 1842 wurde die gesamte Anlage im Stil der Neugotik wieder aufgebaut. Im Zuge des Autobahnbaus Anfang der 1970er Jahre stand die Existenz der Anlage auf der Kippe. Einer Bürgerinitiative gelang es schließlich, die Kommende zu erhalten. Nach der Säkularisierung fiel das Anwesen an das Herzogtum Berg. Dieses verkaufte 1807 die Anlage an den Fürsten Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck. Der baute es zum Schloss um. „1861 erbte dessen Stieftochter Freifrau von Francq die Kommende. Sie baute das Schloss aus und erweitere es auch durch einen Anbau“, berichtet Volker Engel. Der Kunsthistoriker beschäftigt sich intensiv mit der Kommende und plant, ein Buch über die Baugeschichte zu veröffentlichen.

„Ich habe für den ehemaligen Besitzer der Schlosskommende Ramersdorf, Wolfgang Bartel, seit mehr als fünf Jahren zum Tag des offenen Denkmals jeweils ein sehr umfangreiches und auf das Gebäude abgestimmtes Programm erstellt und durchgeführt“, sagt Engel. Auch mit dem neuen Eigentümer sei eine produktive Fortsetzung der Arbeit geplant. „Im Rahmen meiner Recherchen zur umfangreichen Baugeschichte der Kommende sind immer noch einige Fragen ungeklärt und dafür hoffe ich auf Unterstützung der Öffentlichkeit“, sagt Engel, der auch Vorsitzender des Beueler Heimatvereins ist. Er sucht Dokumente wie Tagebücher, Zeichnungen, Pläne und Fotos zur Baugeschichte. Ebenfalls ist er an Exponaten wie Ausstattungsgegenstände aus der Kommende selbst oder den Kapellen interessiert.

„Interessant ist sämtliches Material, welches aus den verschiedenen Bauphasen der Kommende stammt, das heißt vom 13. Jahrhundert bis zur Zeit unter Kurfürst und Deutschordensmeister Clemens August“, sagt Engel. Auch Unterlagen aus der Zeit um den Brand im Jahr 1842 und dem Wiederaufbau und Ausbau unter dem letzten privaten Eigentümer Albert von Oppenheim um 1885 seien hilfreich. Zudem sucht er Dokumente aus der Zeit der Weltkriege und der anschließenden Nutzung durch die Reichsbahn und im Anschluss durch die Bundesbahn. „Ganz wichtig ist auch die weitere Suche nach den Originalplänen zur umfangreichen Gestaltung des großen englischen Landschaftsgartens rund um die Kommende, der unter den Oppenheims ja mit dem Ennertwald zusammen zu einem der größten Gärten des Rheinlandes gestaltet wurde“, erklärt der Historiker.

Um sich auch ein Bild über die jeweilige Ausstattung zu verschaffen, sucht er schriftliche Dokumente und Fotos. „Während zum Beispiel der Versteigerungskatalog in Zusammenhang mit dem Verkauf der Kommende Mitte der 1860er Jahre zumindest Auskunft über die Ausstattung erlaubt, fehlen leider bislang aus der Zeit der Nutzung durch die Familie Oppenheim jegliche Dokumente. Auch über mündliche Auskünfte freue ich mich“, sagt Engel.

Wer Material zur Verfügung stellen kann, kann sich bei Volker Engel per E-Mail an v.engel1.1.@web.de oder unter 02 28/63 94 75 (AB) melden.

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