Kriminalstatistik für Beuel Immer mehr Sachbeschädigungen

Beuel · In Beuel gibt es kaum Grund zur Berunruhigung. Die Kriminalstatistik verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr weniger Straftaten, weniger Diebstähle, weniger Raube und weniger Einbrüche. Allerdings nehmen häusliche Gewalt und Sachbeschädigungen zu.

Schon in der Zusammenfassung klingt es beruhigend: „In Beuel gibt es keine speziellen Probleme“, sagte Uli Sievers, Leiter der Kriminalinspektion 3. Schaut man auf den Kontext, in dem dieser Satz gesagt wurde, verspricht er sogar nur Gutes. Denn Sievers betonte dies mit Verweis auf die regionale Kriminalstatistik für den Stadtbezirk Beuel, die er gemeinsam mit Willi Kernenbach, Leiter der Polizeiinspektion 1, zu der neben Beuel auch Bonn, Bad Honnef und Königswinter gehören, vorstellte.

In der Tat liest sich die Statistik gut. Weniger Straftaten, weniger Diebstähle, weniger Raube, weniger Einbrüche und weniger Autoaufbrüche bestimmen das Bild. Allerdings gibt es auch ein Aber: Denn was die Zahl der Gewalt- und Straßenkriminalität sowie der Rohheitsdelikte wie Körperverletzung, häusliche Gewalt oder Nötigung angeht, gibt es eine Steigerung. Damit folgt Beuel dem Trend. Denn gerade häusliche Gewalt nehme in vielen Bereichen des Zuständigkeitsgebiets der Bonner Polizei (Stadtgebiet Bonn, Bad Honnef, Königswinter und der linksrheinische Rhein-Sieg-Kreis) zu, so Sievers.

Grund dafür sei eine Veränderung im Anzeigenverhalten: „Es gibt mehr Anzeigen.“ So meldeten sich nicht nur Frauen bei der Polizei, die von ihren Männer geschlagen worden seien. „Auch Frauen üben vermehrt Gewalt aus“, sagte Sievers. Schlägereien unter Geschwistern würden genauso angezeigt wie Angriffe von Söhnen oder Töchtern auf ihre Eltern.

Kein Verdrängungseffekt aus Bad Godesberg feststellbar

Im Gegensatz zum Stadtbezirk Bonn gab es außerdem mehr Taschendiebstähle, und die Zahl der Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen ist angestiegen. „Das liegt daran, dass mehr Graffiti gesprüht wurden“, erklärte Sievers. Allerdings habe es sich um keine Serie, sondern eher um einzelne Taten gehandelt, ergänzte Kernenbach. Und: Die verstärkten Kontroll- und Präsenzmaßnahmen in Bad Godesberg und Tannenbusch hätten – entgegen der Annahme – nicht zu einem Verdrängungseffekt der Straftäter in Richtung Beuel geführt, betonten beide.

„Es gab Aussagen von einem unserer Spezis in Bad Godesberg, dass er woanders hingehen würde, wenn wir weiter verschärft kontrollieren“, berichtete Sievers. „Das haben wir aber nicht festgestellt.“ Doch wo befinden sich die Straftäter, wenn sie weder in Bad Godesberg, noch in Bonn oder Beuel angetroffen werden? Eine klare Antwort gab es darauf nicht. Nur so viel: „Sie sind sehr mobil“, sagte Kernenbach. Gerade Straßen- und U-Bahnen seien eine „günstige Möglichkeit, schnell den Bezirk zu wechseln“.

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