Herrensitzung der Schwarz-Gelbe Jonge In der vollen Hütte kennt man sich

Beuel · Die Herrensitzung der Schwarz-Gelbe-Jonge ist jedes Jahr so was wie ein ausgelassenes Familientreffen. Klar, die Frauen dieser Familien fehlen. Aber man kennt sich: Die meisten im Publikum sind seit vielen Jahren Stammgäste.

 Auftakt nach Maß: Die Husaren Grün-Weiß Linz tanzen und hauen auf die Pauke.

Auftakt nach Maß: Die Husaren Grün-Weiß Linz tanzen und hauen auf die Pauke.

Foto: Max Malsch

Das weiß auch Sitzungspräsident Wolfgang Klos, der seine Männer wie echte Kumpels begrüßte. Wie das so ist, floss das Bier in Strömen, aber auch die Witze sprudelten aus den Rednern nur so raus. „Ja. Bei uns gibt es auch Redner“, sagte Jonge-Vorsitzender Helmut Sementschuck. Das gelte auch für die kommende Gala-Sitzung, wo sogar die Blauen Funken aus Köln einziehen, und die Mädchensitzung. „Nur Party reicht nicht. Es muss ein guter Mix sein“, sagte Michael Stodolik, ein Beueler Stadtsoldat, der mit 17 Kumpels seit 25 Jahren zu den Jonge kommt.

Am Freitagabend unterhielten Guido Cantz und Bernd Stelter. Auch Fred van Halen im Tropenhelm – scheinbar alterslos – ließ seinen frechen Vogel Aki verbal wieder auf die Leute (und Kellnerinnen) los. Noch ne Handpuppe, einen sprechenden Affen, gab's bei Klaus und Willi.

„Literat Stephan Födisch kauft kein komplett geschnürtes Programm“, sagt Sementschuck. Er picke sich die Rosinen lieber selbst raus. Zu denen gehörte natürlich auch richtig viel gute Musik. Dass Kasalla und ihre „Stadt met K.“ alle in der ausverkauften Hütte zum Mitgrölen brachten, ist fast schon selbstverständlich.

Der Bassist ließ sogar die freundliche Stewardess seine Gitarre spielen. Querbeat stehen den Rockern aber kaum nach, hauen einem fette Bläser um die Ohren. „Nie mehr Fastelovend...“ Bitte die auf Verzicht anspielende Liedzeile zu Ende hören: Da kommt noch „ohne Dich“. Vielleicht ist ja eins der „Mädche vum Rhing“ gemeint, wie die Funky Marys von sich sangen.

Schwenk zur Flugabteilung: Die Altenrather Sandhasen mussten bei ihren Pyramiden und Würfen wieder mal aufpassen, nicht die Scheinwerfer von der Decke zu reißen – würde ja auch wehtun.

Ein alter Freundeskreis geht mittlerweile schon seit fast 30 Jahren auf die Sitzung – immer an Tisch 12. Das Besondere daran ist, dass die meisten von ihnen gar nicht mehr in Bonn wohnen und extra jedes Jahr von weit her anreisen. Gerd Baer setzt sich zum Beispiel in Stuttgart in sein Auto. Christian Haedge kommt aus Bremen ins Brückenforum.

Da wären noch Peter Fuß aus Frankfurt sowie Bernhard „Bömmel“ Gutsche und Norbert Leven aus Solingen. „Uns ist die Sitzung wichtig, weil wir uns dann alle wiedersehen“, sagte Gutsche, den vor allen die Bands der Sitzung interessieren und der auch heute noch laut „Täterä“, anstimmt, obwohl der Sänger Fritz Windhagen – früher ein Stammgast auf der Bühne – mittlerweile schon seit einigen Jahren tot ist. Die Freunde kennen sich aus Studienzeiten und erinnern sich gerne noch an die Anfänge in der Turnhalle an der Ringstraße.

Für diese und andere Truppen ist der Abend nach dem letzten Tusch längst nicht beendet. Die Jungs treffen sich noch in der Rheinbrücke gegenüber, um dort die legendären Frikadellen zu essen.

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