Beueler Obermöhn im Gesundheitstest Ina Harder nimmt an der Rheinlandstudie teil

BEUEL · Gut gelaunt nimmt Ina Harder auf dem Untersuchungsstuhl Platz. Die Obermöhn ist einer von rund zwölf Probanden, die jeden Tag in das Untersuchungszentrum des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) kommen.

 Feinmotorischer Test: Ina Harder (rechts) bei Zielübungen mit Sabine Ostlender.

Feinmotorischer Test: Ina Harder (rechts) bei Zielübungen mit Sabine Ostlender.

Foto: Barbara Frommann

„Als ich im Frühjahr zum ersten Mal von der Studie gehört habe, war ich sofort überzeugt“, so Harder. Sie sei einer Einladung zu einer Infoveranstaltung ins Beueler Rathaus gefolgt, auf der sie gemeinsam mit anderen Vereinsvertretern gezielt als Multiplikatorin angesprochen worden sei. Die Idee auf diese Weise an Grundlagenforschung teilzuhaben, die vielleicht einmal vielen Menschen helfen könne fand die Karnevalistin, die im Westerwald ein Restaurant betreibt, bestechend: „Und ganz nebenbei wird man ja auch einmal von Kopf bis Fuß durchgecheckt“, zeigte sie sich über den aus ihrer Sicht positiven Nebeneffekt erfreut.

Den fand ihr Lebensgefährte, Schäng-Sänger Winni Lombardo, allerdings gar nicht so positiv: Während er nebenan in der ruhigen Wartezone auf seine nächste Untersuchung wartete, erinnerte er sich daran, dass seine bessere Hälfte ihn zu Anfang erst überzeugen musste. „Ich lasse mich nicht gerne untersuchen und wollte erst überhaupt nicht mitmachen. Aber als Ina mich auf die Vorteile hinwies, die unsere Kinder vielleicht einmal aus den Ergebnissen einer solchen Studie ziehen können, kam ich ins Grübeln“, so der Mundart-Sänger. Nicht zuletzt auch wegen seiner Vorbildfunktion habe er sich dann zur Teilnahme entschlossen.

Einen ganzen Tag verbringt das Paar in dem ehemaligen Sparkassengebäude neben der Telekom-Zentrale. „Wir konnten wählen, ob wir alle Untersuchungen an einem Tag absolvieren oder auf zwei Besuche verteilen wollen“, sagt Harder. Von einem Scan im MRT über eine Ganganalyse auf dem Gaitrite genannten Laufband oder einem Geruchstest, bei dem es zum Beispiel verschiedene Obst- und Gemüsesorten zu erschnuppern gilt, bis zur eingangs erwähnten Augenuntersuchung reicht das Programm. Fast acht Stunden müssen die beiden Beueler einplanen.

Der rechtsrheinische Stadtbezirk wurde übrigens genauso wie das zweite Untersuchungsgebiet auf dem Hardtberg ausgewählt, weil hier die Migration unter den Bewohnern geringer ist als zum Beispiel im Stadtzentrum mit seinen vielen Studenten. Man wünsche sich ja schließlich Probanden, die man über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten regelmäßig untersuchen könne, so Pressesprecherin Nüket Çebi.

Auch wenn der Beueler also eher sesshaft ist, sei für Zugezogene dennoch kurz erklärt: Als Obermöhn wird laut Wikipedia bei Damenkomitees die Präsidentin bezeichnet, die wortgewandt und scharfzüngig an der Spitze der Vereinigungen steht und zumeist an Weiberfastnacht das Zepter der karnevalistischen Regierung übernimmt.

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