Lindenstraße in Ramersdorf Investor will ein Zwölf-Parteien-Haus errichten

RAMERSDORF · Ein Neubauvorhaben sorgt in der Lindenstraße für Aufregung. In Höhe der Hausnummer 44 will die Bauunternehmung Düx aus Beuel in zweiter Baureihe ein Mehrfamilienhaus errichten. Das 1680 Quadratmeter große Areal ist unbebaut und wurde bislang als Garten genutzt.

 Nachbarn und Politiker begutachten bei einem Ortstermin das Grundstück, das bebaut werden soll.

Nachbarn und Politiker begutachten bei einem Ortstermin das Grundstück, das bebaut werden soll.

Foto: Holger Willcke

"Wir sind als Nachbarn überhaupt nicht dagegen, dass diese Grünfläche bebaut wird. Aber was uns ärgert ist, dass wir als Nachbarn nur durch Zufall von dem Bauvorhaben erfahren haben und dass das Gebäude unserer Meinung nach zu hoch und zu groß ist", erklärte Ingo Pelzer, der im direkt angrenzenden Nachbargebäude mit der Hausnummer 44 wohnt.

Bereits vor Wochen sind die Nachbarn aktiv geworden und hatten den Bauherren zu einem Gesprächstermin eingeladen. Diese Aussprache hat laut Pelzer aber zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis geführt. "Gerade in diesem Abschnitt ist die Lindenstraße besonders eng, hat keinen Fußweg, ist aber Schulweg. Zusätzlicher Anliegerverkehr von zwölf Wohnparteien wird zu einem Verkehrschaos in diesem Engpass führen", befürchtet Pelzer.

Ulrik Karsten, Mit-Geschäftsführer der Bauunternehmung Düx, versteht die Aufregung nicht: "Wir werden ein normales Gebäude mit zwölf Wohnungen und einer Tiefgarage errichten." Nach Rücksprache mit der Stadt Bonn und einzelnen Nachbarn habe man die Planung reduziert, größere Abstände zu der Nachbarbebauung berücksichtigt und einige Gebäudeteile wegfallen lassen.

"Die neue Planung ist zu 100 Prozent besser für die Nachbarn. Wir haben nichts verheimlicht, sondern die Baupläne den Nachbarn gezeigt", sagte Karsten. Am Montag wird der geänderte Bauantrag bei der Stadt eingereicht werden. Im Frühjahr 2015 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Zuerst wird das ehemalige Lebensmittelgeschäft in der Lindenstraße 42 abgerissen, damit die Baumaschinen auf das Areal fahren können. Dort soll später die Zufahrt zur Tiefgarage sein.

Die Stadt bestätigte dem GA eine Bauhöhe von 11,60 Meter. Aus Sicht des Bauordnungsamts fügt sich der geplante Bau in die Umgebungsbebauung ein. Einen Bebauungsplan gibt es für diese Fläche nicht. Laut Stadt sind die Nachbarn wegen einer Grenzbebauung in die Planungen einbezogen worden.

Sie hätten die Pläne abgelehnt, worauf der Investor umgeplant habe. "Das heißt, es wird nach der Umplanung voraussichtlich keine aktive Zustimmung der Nachbarn benötigt. Sie werden jedoch weiterhin über den aktuellen Stand informiert, da sie zuvor Verfahrensbeteiligte waren", so eine Sprecherin der Stadt.

Die SPD-Politiker Ralf Laubenthal und Fenja Wittneven-Welter haben bei einem Ortstermin in Ramersdorf die Stadt aufgefordert, eine Lösung zu finden, mit der beide Seiten leben können. Außerdem erinnerten sie daran, dass die Lindenstraße Teil des neuen Fahrradstraßenkonzepts sei und dort Tempo 30 gelte.

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