Krankentransport in Bonn Johanniter haben eine neue Fahrzeughalle gemietet

Limperich · Seit Jahresanfang übernimmt die Hilfsorganisation Krankentransportfahrten im Auftrag der Stadt Bonn. Der Vertrag läuft über zwei Jahre.

 Vier von sieben: (v.l.) Maximilian Baumeister, Yannic Ohn, Dustin Seiler und Fabio Sanchez in der Fahrzeughalle an der Broichstraße.

Vier von sieben: (v.l.) Maximilian Baumeister, Yannic Ohn, Dustin Seiler und Fabio Sanchez in der Fahrzeughalle an der Broichstraße.

Foto: Max Malsch

Zweckdienlich, formschön, aber noch etwas ungemütlich – mit diesen Adjektiven lässt sich die neue Fahrzeughalle der Johanniter an der Broichstraße vielleicht am besten beschreiben. Wie berichtet, hatte der Rettungsdienst der Johanniter zu Jahresbeginn wieder den Auftrag der Stadt Bonn für Krankentransportfahrten erhalten.

„Die Nachricht kam im Herbst und so blieb uns nur wenig Zeit für die Infrastruktur“, sagt Patric Posch, stellvertretender Abteilungsleiter Rettungsdienst des Johanniter-Regionalverbands Bonn/ Rhein-Sieg/Euskirchen. Weiteres Problem: Es musste überhaupt erstmal eine Halle gefunden werden, die a) gut erreichbar ist und sich b) für zwei Jahre mieten lässt. „Denn nur so lange läuft unser Vertrag mit der Stadt“, sagt Posch, der gleichzeitig auch für den Katastrophenschutz zuständig ist.

Insofern brachte ihn und seine Kollegen auch nicht aus der Ruhe, dass neue Mitarbeiter angeworben und neue Fahrzeuge gekauft werden mussten. „Nachdem wir die Ausschreibung 2012 nicht gewonnen haben, haben wir unsere Halle an der Pützchens Chaussee/Gartenstraße und unsere alten Fahrzeuge nämlich abgewickelt“, so Posch.

Drei Krankentransportwagen, denen man den gebrauchten Zustand nicht ansieht, fahren nun montags bis freitags im Auftrag der Stadt Bonn. „Wir sind jeweils sechs Stunden pro Tag mit drei Fahrzeugen unterwegs, die zwei Mann Besatzung haben.“

Das insgesamt siebenköpfige Team in Limperich rekrutiert sich aus drei Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Bundesfreiwilligendienstes (Bufdi) sowie vier Rettungssanitätern. „Der Reiz für die Mitarbeiter ist, dass wir auch qualifizieren, zunächst zum Rettungshelfer, dann zum Rettungssanitäter“, führt der Fachmann aus. Schwierig ist ob des zweijährigen Auftrags: Alle haben nur eine überschaubare Job-Perspektive. „Unser Ziel ist jedoch, niemanden entlassen zu müssen“, sagt Posch.

Die Mitarbeiter kümmern sich um Patienten, die im Liegen oder Sitzen befördert werden müssen. „Dabei handelt es sich meist um geplante Einsätze wie einen Arztbesuch, eine Verlegung oder auch den Transport eines Dialysepatienten“, führt Posch aus. Aber auch für Spontanes sind die Johanniter dank Blaulicht und Defibrillator gerüstet. In so einem Fall müsse die Besatzung selbst entscheiden, ob sie auf einen Rettungswagen samt Notarzt wartet oder das nächste Krankenhaus ansteuert.

Gott sei dank glimpflich ging ein ebenfalls unerwarteter Einsatz Anfang Februar aus. Da rückte das Broichstraßen-Team aus, um nach dem Fund der Fliegerbombe im Baugebiet „Stadttor Bonn-Beuel“ dabei zu helfen, das Umfeld zu evakuieren. Die Bombe wurde ohne Probleme entschärft.

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