Organisation vermittelt Werte Virtueller Karneval bei der Johanniter-Jugend in Beuel

Beuel · Rund 30 Kinder und Jugendliche bilden die Jugendorganisation der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) Bonn, die in der Maarstraße in Beuel ihren Sitz hat. Sie können nicht nur die stabile Seitenlage, sie können auch in Corona-Zeiten online Karneval feiern.

 Lea Stommel (l.) und Markus Pulkert von der Regionaljugendleitung der Johanniter-Unfall-Hilfe. Foto: Rainer Schmidt

Lea Stommel (l.) und Markus Pulkert von der Regionaljugendleitung der Johanniter-Unfall-Hilfe. Foto: Rainer Schmidt

Foto: Rainer Schmidt

Eine große Herausforderung für viele Organisationen in Corona-Zeiten ist es, den Zusammenhalt unter den Mitgliedern zu halten. „Wenn man sich nicht darum kümmert, dann bröselt der Kitt zwischen der Organisation und den Mitgliedern“, erklärt Natalie Brincks, Pressesprecherin der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) im Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen. „Wir haben Briefe mit Bastelmaterial an unsere Jugendlichen verschickt oder Themen angeregt, die wir dann digital bearbeitet haben, um den Kontakt zu halten.“

Jetzt zu Karnevalszeiten hatte Simone Baumann, Leiterin der Kindergruppe bei der JUH, eine zündende Idee: Eine online Karnevalsveranstaltung für die Kiddys wurde auf die Beine gestellt, bei der alle am Rosenmontag ab 11:11 Uhr von zu Hause aus mitmachen konnten. „Das Onlinemeeting, eine Zoom-Konferenz, wird als geschützter Raum an alle Mitglieder angeboten, ist also nicht öffentlich“, kündigte Baumann, die die Sendung moderierte, an. „Alles wird bei dieser virtuellen Karnevalssitzung live sein.“

Im Vorfeld bekamen die eingeladenen Kinder nicht nur den Link, sondern auch ein Paket nach Hause mit Materialien für die Spiele, mit Konfetti und natürlich mit einem Orden. Für die Sendung bestand Kostümpflicht, während der Sendung wurde nämlich ein Kostümwettbewerb ausgetragen. Einer der Höhepunkte war, neben Überraschungsgästen, mit Sicherheit der Auftritt des Godesberger Kinderprinzenpaars. „Gerade mit solchen Aktionen versuchen wir das Gruppengefühl für die Kinder und Jugendlichen aufrechtzuerhalten“, erläutert Brincks.

Kinder zwischen sechs und elf können mitmachen

Rund 30 Kinder und Jugendliche bilden die Jugendorganisation der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) Bonn, die in der Maarstraße in Beuel ihren Sitz hat. „Wir bieten in Bonn zwei Bereiche an“, erklärt Lea Stommel, Fachbereichsleiterin Jugend und Schule bei der JUH. „In unseren Räumlichkeiten in der Maarstraße können Kinder zwischen sechs und elf mitmachen, die Jugendgruppe ist für Jugendliche zwischen elf und 18. Wenn jemand lieber in seiner Schule aktiv sein möchte, ist der Schulsanitätsdienst genau das richtige.“ In zehn Bonner Schulen ist die JUH vertreten.

Markus Pulkert von der Regionaljugendleitung ergänzt: „Bereits die Kinder werden an die Erste Hilfe herangeführt. Sie können stabile Seitenlage machen, Notfälle erkennen und Notrufe absetzen. Auch Kinder können bereits Leben retten.“

Die Kindergruppe ist erst in 2020, mitten in Corona-Zeiten, gegründet worden. Rund die Hälfte der Jugendorganisation entfällt auf diese Gruppe. „Wegen Corona können und wollen wir nicht groß Reklame dafür machen“, erklärt Brincks. „Aber wir würden uns über weitere Verstärkung freuen.“ Wer Interesse hat, bei der JUH mitzumachen, der meldet sich per E-Mail an Jugend.bonn@johanniter.de.

„Unser Ziel“, so Stommel, „ist es, junge Menschen in ihrem Entwicklungsprozess zu begleiten, sie an Erste Hilfe heranzuführen und sie ihre Selbsthilfeerfahrung machen zu lassen. Außerdem wollen wir Werte vermitteln, auch wenn das mancherorts uncool geworden ist.“ Aber stolz mache es die Jugendlichen, wenn sie mit ihrer roten Johanniterjacke und der roten Einsatztasche bei Veranstaltungen als „Praktikant“ dabei sein dürfen.

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