Streit um die Zukunft des Flax Jugendliche lehnen eine Neuorganisation des Jugendzentrums ab

Beuel · Mehr als 100 Kinder und Jugendliche haben am Donnerstagabend im Beueler Rathaus der Stadtverwaltung und den Trägern der freien Jugendhilfe eindeutig zu verstehen gegeben: Das Jugendzentrum an der Ringstraße soll so bleiben, wie es ist. Soll heißen: Kein Trägerwechsel, keine anderen Angebote und auch keine anderen Betreuer.

Das Podium, besetzt mit Jugendamtsleiter Udo Stein und Vertretern von Jugendfarm, Kleiner Muck und Diakonischem Werk, hatte keinen leichten Stand. Alle Argumente für die geplante Neuausrichtung kamen bei den 120 Zuhörern nicht an. "Wären Sie jemals im Flax gewesen, hätten Sie gesehen, dass es dort nur extrem glückliche Kinder gibt. Geben Sie mehr Geld für mehr Betreuer aus, dann ist alles perfekt", sagte ein Jugendlicher.

Kevin Schneider sprach vielen Flax-Anhängern aus dem Herzen: "Ich besuche jeden Tag das Flax. Ich gehe dort gerne hin, weil da nette Betreuer und tolle Angebote sind. Ich liebe das Flax, es ist mein Zuhause." Für die Rede des kleinen Jungen gab es tosenden Beifall.

Nachdem die meisten Besucher der Jugendbürgerversammlung ihren Unmut geäußert hatten, bat Moderatorin Martina Leshwange vom Landesjugendamt Rheinland um kreative Vorschläge und Wünsche der Jugendlichen. Die Antwort kam schnell: Mehr festangestellte Fachkräfte, damit das Angebot bis in die Abendstunden ausgedehnt werden kann. "Dann können Sie sich alles andere sparen", sagte ein junger Mann.

Immer wieder wurde die Forderung laut: "Stellen Sie uns Ihr neues Konzept vor." Udo Stein versicherte: "Es gibt kein fertiges Konzept. Wir wollen Ihre Meinung und Ihre Wünsche heute hören, damit wir sie einarbeiten können."

"Mit Ihren Absichten schließen Sie das Flax in den Herzen der Kinder, auch wenn die Türen offen bleiben", sagte ein Jugendlicher.

Die Frage eines jungen Mannes nach dem weiteren Vorgehen beantwortete Will Breuers, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses: "Wir haben eure Meinung gehört und warten jetzt die Vorschläge der Verwaltung ab. Danach werden die Gremien der Stadt über die Zukunft des Flax entscheiden."

Der Jugendhilfeausschuss berät am 6. November über die Zukunft des Jugendzentrums.

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