"Unterwegs in Bonn" Junge Künstler aus Bonn vor und hinter der Kamera

Beuel · Die Jugendkulturplattform „Die Musikstation“ zeigte ihren Film in der Brotfabrik. Titel der Produktion ist "Unterwegs in Bonn". 20 Kinder zwischen zwölf und 18 Jahren haben mitgemacht.

 Sofia F. (16), Reporterin, und Paul B (16), Techniker im Projekt

Sofia F. (16), Reporterin, und Paul B (16), Techniker im Projekt

Foto: Rainer Schmidt

Ganz schön aufregend, was Jugendliche im Rahmen der Jugendkulturplattform „Die Musikstation“ im Laufe dieses Jahres machen konnten: Sie durften einen Film drehen. Titel der Produktion: „Unterwegs in Bonn“. Kinderkamera, Dokumentation, Reporter unterwegs, so lauteten die Rahmenparameter. Premiere war in der Brotfabrik kurz vor Weihnachten, mit Plätzchen und rotem Teppich.

Michael Schuster leitet bereits im vierten Jahr dieses Projekt zusammen mit Matthias Michel. Michael ist derjenige, der die Kinder beziehungsweise Jugendlichen in der Planung und vor der Kamera unterstützt, Matthias ist der Fachmann hinter der Kamera, der alles betreut, was man unter „Technik“ zusammenfassen kann. Michael, der im Jugendzentrum HiP (Haus im Park) in Vilich arbeitet, wo die Musikstation angesiedelt ist, hat die Kinder, alle zwischen zwölf und 18 Jahren, rekrutiert.

„In der Summe haben 20 Kinder daran teilgenommen“, berichtet er, „aufgeteilt in Techniker und Reporter.“ Was in der Praxis dazu führt, dass ein Teil der Jugendlichen vor der Kamera steht und die anderen hinter der Kamera, als Beleuchter, als Toningenieur und als Cutter, um am PC aus vielen Aufnahmen einen Film zusammenzustellen.

Sofia wollte vor der Kamera stehen

Sofia (16) ist eine der Teilnehmerinnen und ist zum ersten Mal dabei. Sie hatte im Sommer bei Mini-Beuel mitgemacht, wurde von Michael angesprochen, ob sie nicht Lust habe, bei den Kinderreportern teilzunehmen. Für sie war sofort klar, dass sie vor der Kamera stehen will. „Ich mag das einfach, auf der Bühne oder im Vordergrund zu stehen und vor Leuten zu reden“, gibt sie unumwunden zu. Wohingegen Paul (16) eher der zurückhaltendere Typ ist, der gerne im „unsichtbaren Produktionsbereich“ arbeitet.

Ihm hat die Gesamtbearbeitung des Films am PC im Studio von Matthias viel Spaß bereitet. Mit Matthias verbindet ihn, dass beide kamerascheue Menschen sind. Nicht so Dijar. Er ist der Unterhalter vor der Kamera mit Theatererfahrung. Bei der Filmpremiere brachte er spontan das Publikum dazu, in so vielen Sprachen wie möglich „Frohe Weihnachten“ zu wünschen. Für Sofia, Paul und Dijar ist klar: Im nächsten Jahr wollen sie wieder dabei sein.

Im Frühjahr, berichtet Michael Schuster, gibt es immer ein Vortreffen, bei dem in groben Zügen die Thematik des Jahres festgelegt wird. Die Reporter „durchleuchten“ in der Vorbereitung die Gesprächspartner, bereiten Fragen vor, bevor es an die Front geht. „Viel Vorbereitung und viel Nachbereitung sind einfach erforderlich“, sagt Michael. Die Wege der Teams führten zu Margie Kinsky in die Springmaus, ins Pantheon, zur Bonner Rockaue, zum Green Juice Festival („Wir waren das einzige Team, das an beiden Tagen und abends im Brückenforum gedreht hat“) und zum GA. Als Ergebnis liegt jetzt eine unterhaltsame DVD vor, die gegen eine geringe Gebühr im HiP erworben werden kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort