Am Kriegersgraben in Oberkassel Kanäle müssen erneuert werden

Oberkassel · Das städtische Tiefbauamt hat Anlieger der Straße Am Kriegersgraben über den erforderlichen Austausch der Kanalrohre informiert. Die Arbeiten sollen nach den Sommerferien beginnen.

 Kanal- und Straßenbau: Die Anwohner der Straße Am Kriegersgraben studieren genau die städtischen Pläne.

Kanal- und Straßenbau: Die Anwohner der Straße Am Kriegersgraben studieren genau die städtischen Pläne.

Foto: MLH

Vertreter des Tiefbau- und Bauordnungsamts informierten am Mittwochabend in der Pausenhalle der Gottfried-Kinkel-Grundschule über die bevorstehenden Kanalbauarbeiten in der Straße Am Kriegersgraben. Ausführlich erläutert wurden bisherige Planungen, Ausführung und Beitragsrechtliches für die Anlieger. Einige der zahlreich erschienenen Anwohner äußerten schon während der Vorträge immer wieder ihren Unmut – insbesondere über das Vorhaben, die Straße im Verlauf der Kanalbauarbeiten auf gesamter Breite zu sanieren.

„Wünschenswert wäre, wenn Sie heute Abend nach Hause gehen und sagen: 'Das ist eine tolle Maßnahme!'“, eröffnete Uwe Burdack, Bauleiter beim Tiefbauamt, und erntete Gelächter. Detailreich begründete er die Notwendigkeit der Erneuerung des Kanals, der über weite Strecken unter Privatgrundstücken verläuft und in den öffentlichen Verkehrsraum verlegt werden soll. Kameraaufnahmen aus dem Kanal veranschaulichten schadhafte Anschlüsse und undichte Verbindungen zwischen den Rohren.

„Kanäle werden nach der Prüfung in Schadensklassen von eins bis vier, aufsteigend nach Sanierungsbedürftigkeit, eingestuft. Die Kanäle Am Kriegersgraben befinden sich überwiegend in Klasse drei und vier“, erklärte Andrea Koy von der Entwässerungstechnischen Erschließung und Kanalplanung der Stadt Bonn. Das sei die Grundlage für sofortigen Handlungsbedarf: Mögliche Konsequenzen seien ansonsten Ausspülungen, Straßeneinbrüche, Wurzeleinwüchse, die Kontamination des Bodens und eine Verunreinigung des Grundwassers. Die Wanderbaustelle, eingerahmt von zwei Baggern, werde sich nach bisheriger Einschätzung rund sieben Monate über die Straße Am Kriegersgraben bewegen müssen.

Anwohner würden mit starken Einschränkungen zu rechnen haben. „Baubeginn ist wahrscheinlich im September“, so Burdack. Da durch die Kanalbaumaßnahmen massiv in die Straßensubstanz eingegriffen werde, „sei es wirtschaftlich nicht vertretbar und sinnvoll, die verbleibenden Reststreifen zu erhalten“, begründete der Bauleiter des Tiefbauamts. Burdack bejahte daraufhin die Frage eines Zuhörers, ob das bedeute, dass die Straße nicht saniert werden würde, wenn die Kanalbauarbeiten nicht stattfinden würden. Nichtsdestotrotz sei die Straße nicht ausreichend frostsicher. „Am Kriegersgraben ist ein klassischer Fall dafür, wie man schnell eine Straße macht“, so Heinz-Wolfgang Engel vom Bauordnungsamt. In den 1950er Jahren habe es einen großen Bedarf an neuen Wohnungen gegeben und Straßen seien zügig errichtet worden – mit mangelhaftem Frostschutz.

Bauliche Auswirkungen wird es nicht nur für die Anlieger Am Kriegersgraben geben: Ebenfalls betroffen sind Anwohner an der Römlinghovener Straße zwischen Am Kriegersgraben und Langemarckstraße sowie im Einmündungsbereich Langemarckstraße zu Am Kriegersgraben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort