Karneval auf der Schäl Sick In Beuel lassen sich die Wiever das Feiern nicht verderben
Beuel · Das Damenkomitee "Frohsinn" aus Geislar und das Damenkomitee St. Paulus aus Beuel lassen sich durch Corona den Spaß am Karneval nicht verderben – sie haben sich etwas einfallen lassen und feierten am Wochenende ganz unterschiedlich. Natürlich coronakonform.
Achtung „Wiever op jück“ hieß es am Samstagnachmittag in Geislar, denn das Damenkomitee (DK) „Frohsinn“ hatte die Frauen zu einem „Zoch durch Jeeslor“ eingeladen. „Nachdem die jecken Weiber letztes Jahr coronabedingt in ihren Wohnzimmern die Aufgaben vom DK lösen mussten, konnten wir dieses Jahr unsere ursprüngliche Idee durchsetzen“, so Präsidentin Isabel Henseler.
Im Dorf mussten die jecken Frauen einige Aufgaben lösen
Bereits vor einigen Wochen konnten sich Frauen beim DK anmelden, um schließlich nicht nur kostümiert das Dörfchen unsicher zu machen, sondern mit jeder Menge Spaß kleinere Aufgaben zu lösen und etwas Programm zu genießen. „Teilnehmen dürfen die Frauen nur mit einem tagesaktuellen negativen Schnelltest, der an der ersten Station überprüft wird“, so Henseler.
Im Halbstundentakt zogen die Frauen zu den Stationen
Acht Teams mit jeweils bis zu neun Weibern, bewaffnet mit Käsehäppchen und Sekt im Bollerwagen, starteten an unterschiedlichen Stationen und zogen mit Abstand im Halbstundentakt von Station zu Station durch Geislar. An einer Station animierten die Sitzungspräsidentinnen Britta Schumacher und Isabel Henseler die Frauen zum Tanzen, sodass die Tänze der vergangenen Sitzungen aufgearbeitet werden konnten. An einem anderen Haltepunkt wurden professionelle Erinnerungsbilder gemacht. Ein Esotherikschnupperkurs, eine Karaokestation, eine Leinwand zum Bemalen, eine QR-Station, an der eine Videobotschaft der Präsidentin sowie Rätsel abgerufen werden konnten, eine Wurfbude – die Damen hatten ja schon reichlich „Zielwasser“ getrunken – sowie eine „Versorgungsstation“ warteten auf die Teilnehmerinnen.
Auch das DK Sankt Paulus aus Beuel-Ost hat sich was ausgedacht
Während es Petrus am Samstag mit dem Damenkomitee (DK) in Geislar gut meinte und die Schleusen bei den Zügen durch den Ort geschlossen hielt, zeigte er sich bei seinem „Patenkomitee“, dem DK Sankt Paulus aus Beuel-Ost, am Sonntag von seiner anderen Seite und öffnete die Schleusen. Doch tat dies, so betonte es die Präsidentin Christiane Statz, dem Spaß an der Freud‘ keinen Abbruch – zumindest oberflächlich gesehen nicht. Denn eigentlich sollte an diesem Tag, dem Sonntag vor Weiberfastnacht, die traditionelle Damensitzung des DK im Pfarrsaal von St. Josef und Paulus stattfinden. Doch wie allen Karnevalsveranstaltungen hatte auch ihnen die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Feier in der Grillhütte am Hardtweiher
So hatten die Damen sich die Grillhütte am Hardtweiher in Niederholtorf gesichert, in der und unter deren Vordach man beziehungsweise ‚frau‘ gut feiern konnte. Die Hütte karnevalistisch geschmückt, die Mädels bunt kostümiert und in bester Laune, so feierten sie hier im Wald, wo sie keiner hört und höchstens Fuchs und Hase sieht, ihre Karnevalssession 2022. „Wir wollten genau diesen Tag nicht verstreichen lassen, ohne dass man was macht“, so Statz. Ganz einsam blieben sie dann doch nicht. Wäscherprinzessin Lena I. ließ es sich nicht nehmen, mit kleiner Equipe vom Märchensee zum Hardtweiher zu kommen. „Oma Finchen“ alias Claudia Stolte-Herdler fand ebenfalls in den Ennert-Wald, wo es Würstchen und Kartoffelsalat gab. „Das, was es auf der Sitzung auch gegeben hätte“, meinte Statz.
Jetzt hoffen die Damen, dass sie in Bälde wieder durchstarten können. „Wir würden gerne zusammen mit den Beueler Stadtsoldaten wieder den Tanz in den Mai ausrichten“, hofft die Präsidentin.