Wegen hoher Infektionszahlen Proklamation der Beueler Wäscherprinzessin abgesagt

Beuel · Für Beuels designierte Wäscherprinzessin Lena I. wird es nun doch eine weitere Amtszeit geben. Wegen der aktuellen Corona-Lage findet die Proklamation nicht statt. Doch dafür soll die Amtseinführung nachgeholt werden.

 Wäscherprinzessin Lena Obliers soll nun im kommenden Jahr in ihr Amt eingeführt werden.

Wäscherprinzessin Lena Obliers soll nun im kommenden Jahr in ihr Amt eingeführt werden.

Foto: Benjamin Westhoff

Für Beuels designierte Wäscherprinzessin Lena I. (Obliers) wird es nun doch eine weitere Amtszeit geben. Die Stadt Bonn und der Arbeitskreis Beueler Weiberfastnacht haben sich jetzt wegen des Corona-Lockdowns auf eine Komplettabsage des Karnevals auf der Schäl Sick entschieden.

Diese Entscheidung hätte eigentlich zur Folge gehabt, dass Lena I. als Regentin ohne Proklamation in die Annalen der Beueler Weiberfastnacht eingegangen wäre. Sie war im Frühjahr 2020 in dem Wissen angetreten, das sie für den Fall einer coronabedingten Absage der Karnevalssession keine Verlängerung für ein zweites Jahr bekommen könnte. Nach GA-Informationen waren bereits die Regentschaften bis einschließlich des großen Jubiläumsjahrs 2024 – dann wird die Beueler Weiberfastnacht 200 Jahre alt – an verschiedene Damenkomitees vergeben.

Damit Lena Obliers jetzt nicht mit leeren Händen dasteht, wird Obermöhn Ina Harder als oberste Vertreterin aller Beueler Damenkomitees Verschiebungen in der Reihenfolge der Anwärterinnen für die nächsten Sessionen vornehmen. „Für diese Verschiebungen werden alle Beteiligten Verständnis haben“, glaubt Ina Harder.

Lena Obliers ist jedenfalls sehr glücklich über die beiden Entscheidungen: „Karneval während des Corona-Lockdowns ist nicht vertretbar. Deshalb ist es richtig, unser Brauchtum ruhen zu lassen. Ich freue mich darüber, dass ich in der nächsten Session eine zweite Chance erhalte.“

Das traurige Fazit von Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn: „Lena I. kann in dieser Session zu meinem großen Bedauern leider nicht proklamiert werden – so sehr ich es ihr auch gewünscht hätte.“ Ähnlich äußert sich Oberbürgermeisterin Katja Dörner: „Es tut mir von Herzen leid, aber aufgrund der angespannten pandemischen Lage und den damit verbundenen Einschränkungen sehe ich keine Möglichkeit, karnevalistische Veranstaltungen in Präsenz durchzuführen.“

2024 feiert die Weiberfastnacht in Beuel ihr 200-jähriges Bestehen

In der beinahe 200-jährigen Geschichte der Beueler Weiberfastnacht gab es bislang keine vergleichbare Situation, dass eine Prinzessin pandemiebedingt nicht proklamiert werden konnte. Im Jahr 1991 wurden Proklamation, Straßenkarneval und Erstürmung des Beueler Rathauses allerdings aufgrund der Golf-Krise verschoben. Die damalige Regentin Melanie I. wurde einvernehmlich ein Jahr später proklamiert.

So soll es auch jetzt gehandhabt werden. Allen Beteiligten und Verantwortlichen sind sich einig, dass Lena I. in der kommenden Session 2021/22 am 21. Januar 2022, in ihr Prinzessinnen-Amt eingeführt wird. „Damit bieten wir Lena die Möglichkeit, unser schönes und weit über die Grenzen von Bonn bekanntes Brauchtum im Ornat zu repräsentieren“, sagte Obermöhn Ina Harder.

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