Baumfällung in Beuel Keine Rettung für die alte Rosskastanie

Holzlar · Der markante Baum auf dem Schulhof der Holzlarer Grundschule wird Stück für Stück abgesägt. Holzfäule hat die Rosskastanie zerfressen.

 Mit schwerem Gerät rückt das Amt für Stadtgrün der etwa 90-jährigen Rosskastanie zu Leibe. Der Baum war nicht mehr standsicher. Am Dienstagabend stand nur der Stamm.

Mit schwerem Gerät rückt das Amt für Stadtgrün der etwa 90-jährigen Rosskastanie zu Leibe. Der Baum war nicht mehr standsicher. Am Dienstagabend stand nur der Stamm.

Foto: Leif Kubik

Am frühen Dienstagmorgen hielt das Heulen der Motorsägen wohl so manchen Holzlarer Jecken davon ab, sich nach den karnevalistischen Anstrengungen richtig auszuschlafen: Bereits um acht Uhr begannen die Arbeiten zur Fällung der alten Kastanie auf dem Schulhof der katholischen Grundschule und aus dem sogenannten „Holzlarer Wäldchen“ gleich gegenüber schallte ein Konzert aus Motorsägen- und Traktorengeräuschen.

Wer annahm, dass die erst vor Kurzem seitens der Stadt verkündete Verschiebung der dortigen Holzernte nun doch schon früher angelaufen sei, der irrte allerdings: Es handele sich lediglich um vorbereitende Maßnahmen für die Ernte im Herbst. „Dort werden aktuell mit schwerem Gerät die sogenannten Rückegassen vorbereitet“, erläuterte Stefanie Zießnitz vom städtischen Presseamt. Dafür eigne sich der Boden derzeit gut.

Das weitere Vorgehen – insbesondere die Entscheidung, wie in den nächsten Wochen mit dem bereits geschlagenen Holz verfahren werde – fälle der Stadtförster in den nächsten Tagen nach eingehender Prüfung des geschlagenen Materials. Die eigentliche Ernte mit zahlreichen Baumfällungen solle dann wie angekündigt ab Herbst beginnen.

An der Stelle wird ein neuer Baum gepflanzt

Mit vier Mitarbeitern, einem Hubwagen, einem Häcksler und einem großen Lkw zum Abtransport des Holzes war Detlev Schröder vom Amt für Stadtgrün auf dem Hof der katholischen Grundschule angerückt, um eine nicht mehr standfeste Kastanie zu fällen.

Eine Rettung des sehr markanten, gut 20 Meter hohen Baums, wäre nicht möglich gewesen, erläuterte Schröter: Diverse Holzfäuleschäden hätten die Verkehrssicherheit bereits stark gemindert, und da diese sich weiter ausdehnen würden, sei die Entwicklungsperspektive der Kastanie schlecht. Ein Rückschnitt sei bei einer Rosskastanie dieses Alters nicht möglich. Baumkontrolleure hatten die Schäden an dem zirka 90 Jahre alten Baum festgestellt. Ein Gutachter bestätigte die stark geminderte Verkehrssicherheit.

Nach der Fällung wird das Hochbeet entfernt und der Baumstumpf ausgefräst, um einer Neupflanzung Platz zu machen: Um welche Baumart es sich handeln wird, sei noch nicht entschieden. Das Gehölz werde aber rund fünf Jahre alt und fünf Meter hoch sein.

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