Heimatmuseum Beuel Keiner gibt den Löffel ab

Beuel · Anno Domini 1316: König Friedrich der Schöne und seine liebreizende Gattin Elisabeth von Aragón machen sich auf den Weg nach Bonn, wo Friedrich zwei Jahre zuvor im Münster gekrönt worden war.

 Elisabeth Schleier,Reinhold Schmerbeck,Karl Friedrich Schleier (hinten) Andrea Kollack,Gertrude Jöbsch

Elisabeth Schleier,Reinhold Schmerbeck,Karl Friedrich Schleier (hinten) Andrea Kollack,Gertrude Jöbsch

Foto: Max Malsch

Uhlehard Freiherr vom Angerbachtal und „seyn untertäniges weyb“ Hildegundis haben Adlige und ehrbare Bürger Bonns zu einer „Königlichen Tafel“ eingeladen, um ihnen Tischsitten und Benimmregeln zu verkünden. „Kaut mit verschlossenem Mund. Gurgelt nicht wie die Pferde. Kratzt euch nicht an Leib und Kopf“, sind nur drei der Regularien. Am mit Wasser, Wein, Salz und Hartkäse gedeckten Tisch sitzen unter anderem Armilius Ritter von Duisdorf, Lucretia von Lessenich, Bela Wichterich und Maria Fassbender.

Viel Handgeklapper

Der Begrüßungsjubel zu Beginn der Zeremonie wird mit „viel Handgeklapper“ geübt. Stehend, den Becher in der Hand, nicken die Tafelgäste ihren Nachbarn zur Rechten und Linken zu. „Das Wasser ist des Ochsen Kraft. Der Mensch trinkt Wein, den Rebensaft. Drum hebet den Becher mit dem Wein, denn wer mag schon gern ein Ochse sein“, lautet Uhlehards Trinkspruch.

Vorkoster müssen mit einem Löffel aus Rhinozeroshorn die Giftprobe machen – alle kommen mit dem Leben davon. Die vielen Ritter im Gefolge Friedrichs wollen den Bonner Jungfern natürlich ihre Kampfkünste zeigen. Bei der Jungfernprobe legt Eva von Wysse ihre rechte Hand in eine Schüssel gefüllt mit Ochsenblut, Krötenleim, geriebenen Knochen und Schlangenhaut. Die Hand bleibt unversehrt, ein sicheres Zeichen für Jungfräulichkeit. Die kredenzte „Supp“ enthält etliche wirkungsvolle Kräuter, darunter wilder Feldthymian gegen Hexen und Dämonen.

Nach dem Mahl reicht Hildegundis Flachstüchlein mit Rosenwasser, und Uhlehard Freiherr vom Angerbachtal offeriert eine Essenz aus der abessinischen Schrumpfwurzel gegen „überschäumende Männlichkeit“.

Weitere Termine: Freitag, 5. Februar, 15 Uhr: Lustiges Kaffeetrinken mit Musik und Schunkeln; zu Besuch kommt die kleine Wäscheprinzessin Etta I. Donnerstag, 11. Februar, 18 Uhr: Vortrag von Uwe und Monika Lawrenz über ihre Reise durch Südamerika.

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