Gespräch am Wochenende Kinder als Naturdetektive unterwegs

Beuel · Der Wald ist ein komplexes Ökosystem mit vielschichtigen Wechselbeziehungen: Er reinigt die Luft, reguliert den Wasserhaushalt und sichert das Trinkwasser. Er liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, wirkt ausgleichend auf das Klima und bietet Menschen Erholungsraum.

 Die beiden Förster Bernd Sommerhäuser (rechts) und Manfred Hören freuen sich auf viele Besucher beim Naturdetektivetag am Sonntag, 9. Juli.

Die beiden Förster Bernd Sommerhäuser (rechts) und Manfred Hören freuen sich auf viele Besucher beim Naturdetektivetag am Sonntag, 9. Juli.

Foto: Benjamin Westhoff

Und weil der Sachverhalt eben so komplex ist, haben sich das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, das Bundesamt für Naturschutz und der General-Anzeiger 2011 anlässlich des Internationalen Jahrs der Wälder entschieden, einen Naturdetektivetag für Kinder anzubieten, um ihnen den Wald zu erklären und näherzubringen.

Am Sonntag, 9. Juli, findet er bereits zum sechsten Mal statt – und zwar von 14 bis 18 Uhr auf dem Ennert-Sportplatz in Beuel. Die beiden Förster Bernd Sommerhäuser und Manfred Hören erläutern im Gespräch mit GA-Redakteur Holger Willcke die Hintergründe und Angebote dieses Walderlebnistages.

Warum engagieren Sie sich beim Naturdetektivetag?

Manfred Hören: Um den Kindern im Wald spielerisch Wissen und Erfahrungen zu vermitteln, ein positives Naturverständnis in unserer Jugend zu wecken und parallel das Prinzip einer nachhaltigen Waldnutzung zu vermitteln. Und dieser Tag soll den Kindern Freude bereiten – eine erfolgreiche Lernmethode für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Lernen. Diese pädagogischen Ziele sind uns an diesem Tag besonders wichtig.

Bernd Sommerhäuser: Wir werden einen Parcours mit sieben Stationen im Ennertwald anlegen. An den Ständen erhalten die Kinder zu verschiedenen Themen Informationen und müssen jeweils eine Frage beantworten. Die Antwort wird auf dem Startzettel notiert. Aus allen Antworten ergibt sich letztlich das Lösungswort für das Quiz. Folgende Stationen sind geplant: Vogelstimmen und Waldgeräusche erraten, Blindenpfad am Seil durchlaufen, Jahresringe am Baustamm zählen, Müll im Wald und Waldregeln lernen, Tiere anhand von Steckbriefen erkennen und Baumartenkunde, Waldboden und seine Bewohner kennenlernen.

Hören: Die Rollende Waldschule der Kreisjägerschaft wird über die Tiere im heimischen Wald informieren und stellt diese Tiere auch in ausgestopfter Form vor. Lebende Tiere zeigt der Falkner Pierre Schmidt bei seinen Flugshows. Barbara Huhn bringt einen lebenden, handzahmen Uhu mit. Außerdem bieten wir einen Stand mit Kinderschminken an. Philipp Hartmann betreut einen Stand mit Seilklettern für Kinder und Christian Otto einen Stand mit Fußballgolf. Für das leibliche Wohl an diesem Tag sorgt Edgar Schulz mit seinem Cateringwagen „Lieblingsburger“.

Sommerhäuser: Eine ganze Menge, damit sie die Zeit sinnvoll nutzen können, während sich ihre Kinder auf dem Waldparcours befinden. Zum Beispiel wird um 14.30 Uhr eine Gesprächsrunde zum Thema „Miteinander im Wald“ angeboten, an der sich alle Gäste beteiligen können. Wenn sich Menschen mit verschiedenen Absichten im Wald tummeln, sind Konflikte nicht immer zu vermeiden. Was man tun kann, wenn sich Forstarbeiter, Jäger, Jogger, Skater, Radler, Spaziergänger und Reiter im Wald zu nahe kommen, wird in dieser Runde besprochen. Ziel dieser Gesprächsrunde soll sein, mehr Verständnis füreinander zu entwickeln, damit das Miteinander im Wald konfliktfrei möglich ist. Davon profitieren gleichermaßen die Waldbesucher und die Waldnutzer.

Sommerhäuser: Uwe Schölmerich, Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, Stefan Türk, Dozent am Institut für Natursport und Ökologie der Sporthochschule Köln, Lutz Schorn, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Bonn, Harald Sauer, Geschäftsführer des Naturparks Rheinland, und Marco Reeck, ehrenamtlicher Naturschutzreferent der Bonner Sektion des Deutschen Alpenvereins, haben ihr Kommen zugesagt.

Hören: Das Bundesamt für Naturschutz und das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft werden mit einem allgemeinen Infostand vertreten sein. Des Weiteren berichtet das Regionalforstamt über das Life-plus-Projekt „Wasserwelten im Villewald“ und über die Rückkehr des großen Beutegreifers Wolf in Deutschland. Die großen und kleinen Besucher können an verschiedenen Spielen ihr naturkundliches Wissen erfahren.

Hören: Wir gehen davon aus, dass unser Angebot sich an sechs- bis zwölfjährige Kinder richtet. Aber auch ältere Kinder sind herzlich willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos, und jeder kleine Naturdetektiv erhält am Ende der Veranstaltung eine Stofftasche mit Geschenken.

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