Kita-Neubau in Niederholtorf Kinder haben ihre Baustelle genau im Blick

Die Stadt Bonn hat mit dem Neubau der Kita in Niederholtorf begonnen

 Die Kita „Waldzwerge“ in Niederholtorf wird derzeit abgerissen. Bald soll der Neubau folgen.

Die Kita „Waldzwerge“ in Niederholtorf wird derzeit abgerissen. Bald soll der Neubau folgen.

Foto: Benjamin Westhoff

Stück für Stück reißt der Bagger die Mauern ein, gleich nebenan können die Waldzwerge die „fleißigen Handwerker“ bei der Arbeit beobachten – und vielleicht mit diesem Kinderlied anspornen: Mit dem Abriss des alten Gebäudes wurden jetzt die Weichen für den Neubau des städtischen Kindergartens „Waldzwerge“ in Niederholtorf gestellt.

Von ihrem Ausweichquartier in den Container auf der Wiese gleich nebenan, zwischen der Weinheim- und der Guardinistraße, werden die Kinder in den kommenden Monaten genau beobachten, wie ihre neue Tagesstätte nach dem „Bonner Modell“ errichtet wird. Die Stadt geht derzeit von Gesamtkosten in Höhe von 5.367.000 Euro aus. Allerdings rechnet man im Stadthaus mit einem Zuschuss von 800.000 Euro durch den Landschaftsverband. „Die restlichen Mittel werden über Förderdarlehen der NRW-Bank finanziert“, so die Verwaltung.

Die Tagesstätte wird nach derzeitiger Planung im November 2023 mit einem Teil der Außenanlagen in Betrieb gehen. In einem zweiten Bauabschnitt wird dann der Containerkomplex zurückgebaut und die Außenanlagen erweitert. Diese Arbeiten werden nach Angaben des Presseamtes voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 fertiggestellt.

Kita Ramersdorf verzögerte die Arbeiten

Eigentlich sollten mit Abriss und Neubau bereits vor einiger Zeit begonnen werden. Die Arbeiten wurden jedoch zurückgestellt, weil zunächst die Kinder der Ramersdorfer Kita Weidenweg in den Container provisorisch untergebracht werden mussten. Ihr Domizil war geschlossen worden, weil dringend notwendige Sanierungsarbeiten unaufschiebbar waren (der GA berichtete). Nachdem 2019 zunächst davon ausgegangen worden war, dass die Anpassung des Brandschutzes sowie die Beseitigung von asbesthaltigem Putz während der Ferien erledigt werden können, wurde im Laufe der Arbeiten jedoch klar, dass weitere Arbeiten dringend erledigt werden müssen. Daher wurden die Ramersdorfer Kinder für die Zeit der umfangreichen Sanierung in dem Containerdorf auf der Wiese in Niederholtorf einquartiert. Nachdem sie nun wieder nach Ramersdorf zurückgekehrt sind, konnten die Waldzwerge in das Ausweichquartier einziehen, und die Stadt startet nun mit den Vorarbeiten für den Neubau des Kindergartens in Niederholtorf.

Errichtet wird ein zweigeschossiges Gebäude. Sämtliche Zugänge werden barrierefrei ausgeführt, die Einrichtung erhält eine behindertengerechte Toilette. Das Obergeschoss ist über einen Aufzug erreichbar. Noch vor Ausbruch des Ukrainekrieges und den damit verbundenen Energieversorgungsengpässen hatte man entschieden, sowohl eine Fotovoltaikanlage zu installieren, als auch das Dach zur besseren Isolierung zu begrünen.

Zudem wird der Kindergarten als Passivhaus errichtet. Um diesen Standard zu erreichen, ist der Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erforderlich. Installiert wird zudem ein Niedertemperaturheizsystem in Verbindung mit einer Fußbodenheizung. Im Winter wärmt sie die kalten Füßchen der Waldzwerge, in den Sommermonaten kann sie umgeschaltet werden und kühlen.

Baumbestand erhalten

Derzeit stehen auf dem Grundstück einige alte Bäume und Sträucher. Auch wenn der vorhandene Bestand so weit wie möglich erhalten wird, können nicht alle Bäume stehen bleiben. Aktuell sieht es so aus, dass zwei Bäume für den Neubau gefällt werden müssen. Dafür wurde bei der Unteren Naturschutzbehörde eine entsprechende Genehmigung beantragt. Ersatzpflanzungen werden nach Beendigung der Arbeiten vorgenommen.

Zur Beleuchtung des Geländes werden insektenfreundliche Leuchtmittel (zum Beispiel Farbtemperatur Amber) mit staubdichter Abdeckung zum Schutz von Insekten eingesetzt. „Die Höhe und die Anzahl der Leuchten sowie die Leuchtintensität werden so gering wie möglich gewählt“, versichert die Stadtverwaltung. Als Maßnahme zum Artenschutz und zur Habitat-Verbesserung, werden an verschiedenen Standorten Nisthilfen für Fledermäuse und Fassadenbrüter angebracht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort