Beethoven-Kinder-Fest Kinder in Beuel tanzen die Mondscheinsonate

Pützchen · Zwölf Marktschüler proben für das Beethoven-Kinder-Fest im Pantheon. "Gegensätze" ist heißt das Motto, das die Kinder künstlerisch zur Musik von Beethoven umsetzen.

 „Gegensätze“ ist das Motto des diesjährigen Beethoven-Kinder-Festes. Das setzen die Marktschüler mit Rechts-Links- und Oben-Unten-Figuren zur Musik von Beethoven um.

„Gegensätze“ ist das Motto des diesjährigen Beethoven-Kinder-Festes. Das setzen die Marktschüler mit Rechts-Links- und Oben-Unten-Figuren zur Musik von Beethoven um.

Foto: Rainer Schmidt

Zwölf Kinder der Marktschule in Pützchen fiebern bereits seit Wochen ihrem ersten großen Auftritt auf einer Theaterbühne entgegen. Zehn Mädchen und zwei Jungs, die die Beethoven-AG der Schule besuchen, werden Mitte Juni beim Beethoven-Kinder-Fest eine tänzerische Interpretation von Beethovens berühmter Mondscheinsonate aufführen. Das Motto des diesjährigen Festes lautet „Gegensätze“. „Wir haben uns für den ersten und den vierten Satz der Sonate entschieden“, berichtet Musiklehrerin Rita Korte, „denn da haben wir schon mal Gegensätze in den Tempi.“ Denn der erste Satz ist langsam, der vierte schnell.

Aufführung ist der Höhepunkt des Schuljahrs

Die Aufführung ist der Höhepunkt des Schuljahres für diese AG. „Unsere AGs sind Ganzjahresprojekte“, erläutert Korte. „Und in den nunmehr drei Jahren, seit es das Beethoven-Kinder-Fest gibt, haben wir immer an der großen Schlussveranstaltung teilgenommen.“ In den ersten Wochen haben sich die Kinder zusammen mit ihrer Lehrerin Gedanken über den Mond gemacht. Der erste Mensch auf dem Mond war beispielsweise eine Idee; oder gibt es auf dem Mond Luft und Staub, und wie sieht es mit der Schwerelosigkeit aus? Aber auch wie der Mond von der Erde betrachtet aussieht, was Vollmond bedeutet oder – ganz banal – was uns am Mond gefällt und was nicht. „Das Ziel war und ist es, alles auf Zuruf einer Sprecherin tänzerisch darzustellen“, ergänzt die Musikpädagogin.

Beim Besuch der Michael-Jackson-Ausstellung in Bonns Bundeskunsthalle ist Rita Korte noch eine zündende Idee gekommen: der Moonwalk. Sie hat dort gesehen, wie zahlreiche Menschen ihn nachgemacht haben. „Jeder zwar anders, aber alles war eindeutig als Moonwalk zu erkennen“, berichtet sie.

Das war dann der letzte Baustein, den ihre jungen Künstler einstudieren durften. Das große Los hat dabei Ghassan M. (10) aus der vierten Klasse gezogen, denn er darf den Moonwalk solo vortanzen, mit Michael-Jackson-Hut. „Ich bin schon lange ein großer Fan von ihm, mag seine Musik und seine Tanzschritte“, sagt er. Einen anderen Grund, mit Freude mitzumachen, hat Johanna H. (8) aus der zweiten Klasse. „Wir mögen Beethoven“, erzählt sie, „der war früher genauso ein Star wie Michael Jackson.“ Sie habe zwar Klavierunterricht, aber bis zur Mondscheinsonate sei sie noch nicht gekommen.

Damit die Auftritte „professioneller“ werden, engagiert der Verein Beethoven-Kinder-Fest Mentoren aus verschiedenen künstlerischen Sparten. Mit Mônica Santos hat die Marktschule eine erfahrene Tanzpädagogin und Choreographin zugewiesen bekommen. „Das Ziel ist es, den Kindern Beethoven und seine Kunst näherzubringen“, erklärt sie. Eine ihrer ersten Anweisungen an die Kinder war, immer nach vorne, zum Publikum zu schauen. „Dort sitzt das Publikum“, sagt sie und zeigt auf den GA-Reporter, der Publikum spielen darf.

Der Verein Beethoven-Kinder- Fest gibt Kindern seit drei Jahren die Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer Arbeit auf einer großen Bühne vorzustellen. „Mit dieser Veranstaltung möchten wir dazu beitragen, dass sie sich die Offenheit für die Gesellschaft von morgen erhalten“, schreibt der Vereinsvorsitzende Professor Christian Brunnert.

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