Circusschule Corelli Kleine Artisten bieten große Show

OBERKASSEL · Jongleure, Trapezkünstler, Seiltänzer und viele weitere Artisten zeigten am Wochenende in der Jupp-Gassen-Halle ihr Können: Die Circusschule Corelli hatte zum großen Spektakel in der Manege eingeladen, und mehr als 30 Mädchen und Jungen im Alter von acht bis 16 Jahren freuten sich, ihr artistisches und clowneskes Talent unter Beweis stellen zu können.

 Zaubernummer: Der junge Magier erhält Unterstützung von einem Clown.

Zaubernummer: Der junge Magier erhält Unterstützung von einem Clown.

Foto: Sebastian Flick

Mehr als zwei Stunden brachten die kleinen Nachwuchsartisten ihr Publikum mit originellen Nummern zum Lachen und zum Staunen. Mit professionellen Zaubertricks zeigten sie eine Flucht aus einer verschlossenen Holzkiste, und als Fakire entführten sie in die Welt von 1001 Nacht.

Bei der vierten Nummer hatte Brahim seinen ersten großen Auftritt in der Show: Auf Rollen und Brettern balancierte der Zehnjährige, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren. „Ich finde es schön, wenn man auf der Bühne steht und das Publikum feiert mit“, schwärmt Brahim vom „Zirkusleben“. Seit vier Jahren besucht der kleine Nachwuchsartist die Circusschule Corelli und hat bisher noch keinen einzigen Auftritt verpasst.

Neben der ganz großen Zirkusshow in der Jupp-Gassen-Halle, die alle zwei Jahre stattfindet, können die Kinder einmal im Monat bei einer öffentlichen Aufführung, unter anderem in Schulen, Seniorenheimen oder auf Stadtteilfesten Bühnenluft schnuppern.

Profiartist kommt aus Singapur

Der Show in der Jupp-Gassen-Halle fiebern die Kinder lange entgegen: Ein halbes Jahr hatten sie sich in kleinen Gruppen intensiv vorbereitet. In den hinteren Reihen verfolgte Hanspeter Kurzhals jeden einzelnen Auftritt der Show. Vor 35 Jahren hatte der mittlerweile pensionierte Lehrer die Circusschule Corelli ins Leben gerufen und leitet das Projekt noch heute mit dem gleichen Eifer wie zu Anfangszeiten. Doch in dreieinhalb Jahrzehnten hat sich einiges verändert: „Der Trend zur Ganztagsschule ist gravierend für uns, weil die Kinder zeitlich sehr angespannt sind. Es wird immer schwieriger, eine Zeit für gemeinsames Training zu finden“, berichtet Kurzhals.

Bei der diesjährigen Show sind viele ehemalige Zirkuskinder dabei: „Die packen alle hinter den Kulissen mit an“, freut sich Kurzhals. Cito Pilini war im Gründungsjahr des Zirkusprojekts 13 Jahre alt. Bei Corelli hatte er seine ersten Auftritte in der Manege und ist heute nicht nur künstlerischer Leiter des Projekts, sondern auch professioneller Artist, der weltweit die Menschen in der Manege in Atem hält. Wegen eines Auftritts in Singapur konnte Pilini am Wochenende erst bei der zweiten Aufführung dabei sein.

Auch Bettina Heyne war zur Zirkusaufführung gekommen. Ihr Sohn Filip (10) hatte die Zirkusschule über einen Klassenkameraden entdeckt und ist seit zwei Jahren mit großer Begeisterung dabei. Seine Mutter freut sich über den Enthusiasmus des Sohnes: „In dem Projekt hat er viele Möglichkeiten, artistische Sachen auszuprobieren“, sagt sie. Zudem sei er schon immer sehr aktiv gewesen.

Mitmachen können in der Zirkusschule alle Kinder ab acht Jahren: „Bei jedem kann man irgendein Talent entdecken“, ist sich Kurzhals sicher, fügt aber hinzu: „Eine gewisse Selbstständigkeit sollten Kinder schon mitbringen, wenn sie eine Kunstfertigkeit erlernen möchten“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort