Schüler programmieren Kleine Tüftler bauen Raumsonde

Hoholz. · Als kleine Wissenschaftler haben sich Kinder der Offenen Ganztagsgrundschule Om Berg in Bonn betätigt: Sie haben mit Lego-Teilen kleine Raumsonden gebaut und programmiert.

 Mit Lego-Teilen haben die Viertklässler Adriano und Allith (beide 9) eine Weltraumsonde gebaut und anschließend über ein Tablet programmiert. Sogar ein Berührungssensor ist istalliert.

Mit Lego-Teilen haben die Viertklässler Adriano und Allith (beide 9) eine Weltraumsonde gebaut und anschließend über ein Tablet programmiert. Sogar ein Berührungssensor ist istalliert.

Foto: Sebastian Flick

Die Lego-Bausätze sind im ganzen Klassenzimmer verteilt. An mehreren Tischen stecken die Viertklässler in Zweier- oder Dreiergruppen ihre Köpfe zusammen: Auch Allith und Adriano (beide 9) tüfteln fleißig und testen ihr neues, aus rund 40 Lego-Einzelteilen bestehendes Objekt immer wieder. Dann ist der Erfolg endlich da: Die Weltraumsonde, die die beiden Jungen der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) Om Berg soeben selbst zusammengebaut haben, ist fahrtüchtig.

Die kleinen Tüftler haben die Anleitung auf ihrem Tablet genau verfolgt und können ihre eigene Forschungssonde jetzt vor- und zurückfahren lassen. Dank eines eingebauten Berührungssensors stoppt die Sonde sogar, sobald sie vor einem Hindernis steht. Und wenn sie eine Rampe hochfahren muss, kommt der eingebaute Neigungssensor zum Einsatz.

Die OGS Om Berg hat diese Woche an der Code Week Bonn teilgenommen und den Erst- bis Viertklässlern der Herbst-Ferienbetreuung verschiedene Workshops rund ums Tüfteln und Programmieren angeboten. So gingen die Viertklässler der Frage nach, wie Weltraumsonden programmiert sein müssen, damit man sie von der Erde aus fernsteuern kann, während die Erstklässler lernten, sogenannte „Bee Bots“, Mini-Roboter in Form einer Biene, so zu programmieren, dass sie einen bestimmten Weg fahren. Auch mit dem geheimnisvollen Innenleben eines Radios haben sie sich kreativ auseinandergesetzt.

Initiiert wurden die Workshops vom Kinderwerk Baronsky, das von den von der Deutschen Telekom Stiftung zur Verfügung gestellten 900 Euro Fördermitteln die Bausätze angeschafft hat. Die Deutsche Telekom Stiftung hat die noch bis zum 30. Oktober laufende Code Week gemeinsam mit dem Fraunhofer IAIS nach Bonn geholt. „Wir haben Initiativen und Vereine aufgerufen, sich mit eigenen Workshops zu beteiligen“, berichtet Johannes Schlarb von der Deutschen Telekom Stiftung. 59 Angebote konnten so in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis ins Leben gerufen werden, davon finden 14 online statt. Die Stiftung fördert die Anschaffung der notwendigen Ausrüstung: Jede Einrichtung, die Workshops zur Code Week anbietet, erhält pro Workshop Fördermittel in Höhe von 300 Euro zur Finanzierung der verwendeten Bausätze (Lego Wedo 2.0) und der Tablets zum Programmieren der Lego-Roboter.

„Wir möchten Kinder und Jugendliche an Digitale Themen heranführen und ihnen zeigen, wie viel Spaß so etwas machen kann. Coding ist eine gute Plattform, um das Programmieren auszuprobieren. Die Kinder haben hier schnelle Erfolgserlebnisse“, erklärt Schlarb. Die Bausätze sind mit einer für Kinder vereinfachten Programmiersprache ausgestattet und verfügen über ein sogenanntes Scratch-Programmiersystem, das bei den Kindern schnell zu Lernerfolgen führt.

„Das Schwierigste war, das alles aufzubauen“, berichtet Allith. „Cool war, als wir den Motor ans Tablet angeschlossen haben und die Sonde losgefahren ist“, ergänzt Adriano. Während die beiden Jungen ihre Weltraumsonde durch den Klassenraum fahren lassen, nehmen ihre Klassenkameraden Elias (9), Louis (10) und Paul (9) die von den Erstklässlern hergestellten „Bee Bots“ unter die Lupe. Nach einiger Zeit des Experimentierens gelingt es ihnen tatsächlich, die „Bee Bots“ so zu programmieren, dass sie losfahren und auf einer quadratisch eingeteilten Fläche auf einem bestimmten Feld stehenbleiben. Allith und Adriano haben derweil einen neuen Bausatz für sich entdeckt und starten ein Vulkan-Experiment.

Die Bausätze sollen an der OGS Om Berg in Zukunft öfter zum Einsatz kommen. „So wie die Workshops bei den Kindern angekommen sind, werden wir sie auch in Zukunft weiterführen“, sagt Lars Hoff, Pädagogischer Leiter der Programmier-Workshops.

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