„Kleiner Lernspatz“ Verein aus Beuel überrascht Kinder aus der Ukraine

Beuel · Annie Duchez und Bodo Gensch sind die Gründer des Vereins „Kleiner Lernspatz“. Für Kinder, die aus der Ukraine nach Bonn geflüchtet sind, haben sie sich eine Überraschung überlegt. Und bekommen Unterstützung aus Beuel.

 Annie Duchez und Bodo Gensch sind Gründer und Vorsitzende sowie Ideengeber des Vereins "Kleiner Lernspatz".

Annie Duchez und Bodo Gensch sind Gründer und Vorsitzende sowie Ideengeber des Vereins "Kleiner Lernspatz".

Foto: Rainer Schmidt

Annie Duchez und Bodo Gensch, die Gründer des Vereins „Kleiner Lernspatz“, haben eine Idee entwickelt, um Kleinkindern aus der Ukraine, die nach Bonn gekommen sind, ein Stück bei ihrer Integration zu begleiten: Beide planen für Donnerstag, 23. Juni, mit den Kindern einen Ausflug in den Vogel- und Affenpark nach Eckenhagen zu machen.

„Der Bus, den wir gechartert haben, kann circa 50 Personen aufnehmen. Das sind ungefähr 20 Kinder bis 11 Jahre und pro Kind oder Familie eine erwachsene Begleitperson“, erläutert Bodo Gensch. „Hinzu kommen noch drei Begleitpersonen sowie eine Dolmetscherin.“ So eine Bustour koste 1800 Euro, ergänzt er. Darin sind nicht nur die Busfahrt und der Eintritt enthalten, sondern auch Verpflegung, ein kleines Geschenk für die Kinder und Futter für die Tiere.

Annie Duchez weist ausdrücklich darauf hin, dass die Kinder von den Flüchtlingskoordinatoren der Stadt, die der Verein kontaktiert hat, ausgewählt werden. „Für die Familien, die aus Platzmangel an dem ersten Ausflug nicht teilnehmen können, sind weitere Busfahrten geplant“, verspricht sie. Nach den Vorstellungen des Vereins, sollen alle 14 Tage vergleichbare Ausflüge stattfinden, die nicht nur nach Eckenhagen führen werden.

Verein braucht Spenden

Um das zu finanzieren, ist der Verein auf Spenden angewiesen. „Für die erste Fahrt haben wir das Geld zusammen“, sagt Gensch. „So eine tolle Aktion muss unterstützt werden“, so Werner Koch, Vorsitzender der Gewerbe–Gemeinschaft Beuel, der sofort einen Spendenaufruf an seine Mitglieder gestartet hat. 1000 Euro hat daraufhin der Bioladen Momo zur Verfügung gestellt. Ebenfalls zu den ersten Spendern gehört die „Aktion Weihnachtslicht“ des General-Anzeigers. „Wir übernehmen die nächste Bustour aus unserem Weihnachtslicht-Sondertopf Ukraine“, versprach umgehend Angelika Engel, Vorstandsmitglied der Aktion, als sie von der Aktion hörte.

Den Verein „Kleiner Lernspatz“, Lernhilfe für kleine benachteiligte Kinder, gibt es zwar erst seit 2012, doch begonnen hat alles 1992 mit dem Vorgängerverein „Der kleine Prinz“, dem die Vereine „Die kleinen Patienten“ und „B. A. Z. – Bildung von A bis Z“ folgten. „Durch die letzte Namensänderung wird unser Ziel erkennbarer“, so Bodo Gensch.

Benachteiligt sind für ihn und Annie Duchez alle Kinder, die nicht der deutschen Sprache mächtig sind. „Das sind nicht nur Migrantenkinder“, sagt Duchez, die selber Lehrerin ist, „sondern auch erstaunlich viele deutsche Straßenkinder.“ Der Verein „Kleiner Lernspatz“ hat sich zum Ziel gesetzt, ein Sprachförderungskonzept für Kleinkinder zu entwickeln, damit nach Möglichkeit Sprachdefizite von Anfang an vermieden werden. „Insofern war die Pandemiezeit leider eine verlorene Zeit für unsere Bemühungen“, stellt Gensch mit Bedauern fest. Doch jetzt wolle und könne man wieder voll durchstarten.

Weitere Informationen auf www.kleiner-lernspatz.de

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