Kirchweih in Limperich Kölner Dom-Organist zieht alle Register

Limperich · Zum Kirchweihfest spielt Ulrich Brüggemann an der Binns-Schulte-Orgel der Gemeinde Heilig Kreuz. Ihr Klang kann ein ganzes Orchester ersetzen.

 Dom-Organist Ulrich Brüggemann demonstriert die Bandbreite der Binns-Schulte Orgel.

Dom-Organist Ulrich Brüggemann demonstriert die Bandbreite der Binns-Schulte Orgel.

Foto: Max Malsch

Anlässlich des Kirchweihfestes und zum Auftakt des Gemeindefestes am Sonntag hatte die Gemeinde Heilig Kreuz für Samstagabend zu einem Orgelkonzert mit dem Kölner Dom-Organisten Ulrich Brüggemann eingeladen. Er spielte auf der englisch-romantischen Binns-Schulte Orgel, der sogenannten „Queen am Rhein“, die im Großraum Köln-Bonn die größte englisch-romantische Orgel ist. Das Besondere an englisch-romantischen Orgeln sei der orchestrale Klang, erklärte Christian Jacob, Seelsorgebereichsmusiker von Heilig Kreuz. In England würden diese Orgeln auch in Konzerthäusern als Ersatz ganzer Orchester genutzt.

Dem konnte auch Dom-Organist Brüggemann zustimmen: „Die Orgel lässt unglaublich viele Schattierungen zu.“ Dabei sei jedes einzelne Register sehr charakterstark und könne in der Mischung sehr vielfältig genutzt werden. Die Limpericher Orgel habe eine ganz eigene Klangfarbe und lasse eine große Bandbreite dynamischer Möglichkeiten zu, so der Dom-Organist.

Ebendiese vielfältigen Möglichkeiten wurden dank der kontrastreichen Stückauswahl des Konzertes gut deutlich. Die Trompeteria von Gustav Biener etwa zeigte die Tragfähigkeit des großen Instrumentes, das es schaffte ,die große Kirche komplett mit ihrem eindrucksvollen Klang zu füllen.

Die „Pastoralsonate“ von Josef Gabriel Rheinberger gab dem Organisten die Möglichkeit, auch die feinen Tonfolgen auszuspielen. In der Orgelsinfonie von Charles Marie Widor konnte noch einmal der große Variantenreichtum der Orgel präsentiert werden. Die Binns-Schulte-Orgel steht mittlerweile seit zehn Jahren in der Heilig Kreuz Kirche.

Als die Gemeinde eine neue Orgel brauchte, gründete sich die Orgelinitiative und sammelte Spenden. Man fand die die neue Orgel, welche bereits 1907 gebaut wurde, in einer Kirche in London, erläutert Jacob. Vor drei Jahren habe man die Orgel durch ein Tuba-Register erweitert, ein kräftiges Solo-Register mit festlichem Klang. Ein besonderes Projekt rund um die Orgel sind Patenschaften für einen Ton aus der Pfeifentabelle. Auch wenn die Orgel bereits bezahlt ist, können Interessierte immer noch Patenschaften übernehmen und die Erweiterung und Instandhaltung unterstützen.

Informationen gibt es auf www.orgelinitiative.de.

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