"Jeder männliche, unverheiratete Jugendliche ab 16 Jahren darf eintreten. Ihn erwarten dann echte Kameradschaft und Gemeinschaft", betonte der Brudermeister. Was Mitglieder nicht erwartet, sind Schießübungen: Geschossen wird nur zum Schützenfest im August, wenn die Bruderschaft den besten Schützen aus ihrer Mitte krönt.

"Dieser Unterschied zwischen einem Schützenverein, den sogenannten Grünröcken, und unserer Bruderschaft ist den meisten Menschen nicht klar", erläuterte Dominik Dörr.

Langsam rückte der Höhepunkt des Festes näher: Die Krönung von Maikönig und Maikönigin. Dieses Jahr wird Alexander Schultz und Lisa Conrads diese Ehre zuteil. Aber wie wird man Maikönig oder -königin? Für die Königin ist das gar nicht so leicht, denn ihre Bemühungen fallen nicht ins Gewicht. "Nur aktive Mitglieder der Bruderschaft dürfen diesen Titel tragen. Sie werben um das Mädchen und ersteigern es. Wer den höchsten Preis in Euro zahlt, gewinnt das Mädchen für sich und hat seine Maikönigin", schilderte Dörr den Vorgang.

Was machen die Mitglieder der Schützenbruderschaft, wenn nicht gerade Mai- oder Schützenfest ist? In der übrigen Zeit des Jahres haben die Schützenbrüder viele kirchliche Verpflichtungen. Ihr Oberhaupt ist der Pfarrer von Oberkassel. "Wir sind aus einer Gebetsbruderschaft heraus entstanden. Glaube, Sitte und Heimat, das ist unser Motto", sagte der Erste Schützenbruder Florian Bauer.

Während der Nachwuchs auf der Hüpfburg sprang, zog Bauer Bilanz: "Das Fest ist ein voller Erfolg." Für Kinder gab es viele Spiele und die Vorführungen eines Falkners mit seinen Greifvögeln. Abends traf man sich zu einer Party im Bürgerpark.