Jugendzentrum HiP erhält Titel „Faires Jugendhaus“ Kokoskohle für ein faires Lagerfeuer

Neu-Vilich · In „Fairen Jugendhäusern“ sollen sich Kinder und Jugendliche mit fairem Handel und damit verbundenen globalen Problemen auseinandersetzen. Das Jugendzentrum HiP gehört nun dazu.

 Das Team des Jugendzentrums freut sich mit den Kids über die Auszeichnung.

Das Team des Jugendzentrums freut sich mit den Kids über die Auszeichnung.

Foto: Katrin Buchholz

Das Jugendzentrum HiP hat jetzt den Zusatztitel „Faires Jugendhaus“ erhalten. Mit Projekten soll den Kindern und Jugendlichen fairer Handel und die damit verbundenen globalen Probleme näher gebracht werden. Doch das ist gar nicht so einfach, wie Katrin Buchholz vom Trägerverein Kleiner Muck erläutert: „Im Gegensatz zum Thema Nachhaltigkeit, mit dem sich die Jugendlichen mittlerweile häufig beschäftigen, ist der faire Handel abstrakt und schwierig begreiflich zu machen.“

 Die Kampagne „Faires Jugendhaus“ wurde von der Evangelischen Jugend im Rheinland im Frühjahr 2017 gestartet. Anhand nachprüfbarer Kriterien müssen die teilnehmenden Einrichtungen darlegen, wie ihre Strategie aussieht, fairen Handel sowohl inhaltlich intern und extern zu kommunizieren als auch praktisch Produkte aus fairem Handel zu nutzen. Außerdem muss es pro Jahr mindestens zwei Projekte geben. Wer sich wie das HiP erfolgreich beworben hat, erhält den Titel für drei Jahre und kann sich dann erneut zertifizieren lassen.

Honig aus dem eigenen Garten

Buchholz und ihr Team sind darauf vor rund einem Jahr aufmerksam geworden. „Corona hat uns ein wenig gebremst. Aber die Auszeichnung meint auch, dass man sich auf den Weg macht“, sagt sie. In den vergangenen Monaten wurden schon einige Aktionen umgesetzt: Unter anderem ist dabei ein Garten entstanden, im nächsten Jahr soll es den ersten HiP-Honig geben, beim Einkauf von Lebensmitteln wird auf Bio-Qualität und Nachhaltigkeit geachtet. Es gehe nicht darum, alles perfekt zu machen. Das betont auch die Evangelische Kirche im Rheinland. Wichtig sei, sich grundsätzlich mit fairem Handel sowie weltweiter Gerechtigkeit zu beschäftigen und selbst aktiv zu werden. „Die Kampagne bietet die Möglichkeit, sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen und nachhaltig Verantwortung zu übernehmen“, heißt es.

Das versuchen die Kinder und Jugendlichen in Beuel jetzt in vielen Bereichen. So gibt es beispielsweise fair gehandelte Bananen und Kakao, die vom Bio-Laden Momo per Lastenrad vorbeigebracht werden. „Wir haben in diesem Zug über Kinderarbeit gesprochen“, sagt Buchholz. Entgegen ihrer ersten Einschätzung konnte sich der Nachwuchs sehr wohl vorstellen, welche Bedingungen in einigen Teilen der Erde herrschten und was ein fairer Lohn sei. „Man kann das gut verständlich machen, muss es aber auch intensiv vorbereiten.“

Ohne Unterstützung geht es nicht

Die Vorbereitung ist das eine, die Finanzierung das andere. „Wir legen viel Wert auf Bio-Produkte und Regionalität, aber das gelingt alles nur, wenn wir Förderungen bekommen“, erklärt Buchholz. So gebe es von der Stadt zwar Zuschüsse, die man durch Spenden aber stets selbst aufstocken müsse. „Wir können nicht alle Dinge umsetzen, die wir uns wünschen.“ Einen großen Vorteil des fairen Jugendhauses sieht sie darin, dass man sich nun auch mit anderen Einrichtungen vernetzen könne, beispielsweise um ein „faires Dinner“ zu organisieren. Als nächstes steht aber erst einmal das „faire Lagerfeuer“ an. Als Geschenk zum Zertifikat gab es nämlich einen Sack Kohle aus Kokosresten – was daran gut ist, muss nun wieder erläutert werden. „Es kommt eben auf viele kleine Aktionen im Alltag an“, sagt Buchholz.

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