Kommentar Kompromiss gesucht

Bereits die erste Sitzung des Runden Tischs hat gezeigt, wie wichtig diese Kommunikationsplattform ist. Vor allem auf Seiten der Bürgerschaft ist der Gesprächsbedarf zur geplanten Renaturierung des Holzlarer Sees und des Holtorfer Bachs groß.

Massive Eingriffe in das gewohnte Naturbild sind grundsätzlich schwierig umzusetzen. Hinzu kommt, dass die Stadt Bonn bei diesem Thema die emotionale Bindung der erholungssuchenden Spaziergänger zum Wasserlauf am Ennerthang unterschätzt hat.

Auf den ersten Blick scheint die Faktenlage allerdings keine großen Spielräume zuzulassen. Die Vorgaben der EU bezüglich der Wasserqualität und die Überflutungen aufgrund der jüngsten Starkregenereignisse in Holzlar zwingen die Stadt zum Handeln.

Der Runde Tisch muss jetzt mit Hilfe der Experten ausloten, welche Kompromisse zwischen Naturschutz und Naturnutzung möglich sind. Diesbezüglich stellt sich die Frage, ob im Rahmen der geplanten Renaturierung nicht die Anlage eines größeren Gewässers möglich ist - und zwar getrennt vom Bachlauf. Die Bürger hätten dann einen Ersatz für den bisherigen Holzlarer See, und die Stadt könnte die Auflagen zur Wasserreinheit und zur Hochwassergefahr getrennt von dem See lösen.

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