GA-Serie: „Die andere Perspektive“ Konstanze Bartel engagiert sich ehrenamtlich in Bonn

Serie | Limperich · Konstanze Bartel setzt soziale und grüne Akzente – nicht nur beruflich beim Diakonischen Werk, sondern auch privat in der evangelischen Gemeinde Beuel.

 Immer offen für Neues: Konstanze Bartel engagiert sich in vielen Bereichen.

Immer offen für Neues: Konstanze Bartel engagiert sich in vielen Bereichen.

Foto: Rainer Schmidt

Wer sich mit Konstanze Bartel beschäftigt und feststellt, wo sie überall mitwirkt, kann nur staunen, wo sie die Zeit dafür hernimmt. Nachdem sie bei einer Personalberatungsfirma gearbeitet hat, verdient sie sich seit September 2016 als Assistentin der Geschäftsführung des Diakonischen Werks Bonn und Region ihre Brötchen. Als Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche und Anbieter von sozialer Arbeit ist das Diakonische Werk Anlaufstelle für Menschen, die Unterstützung brauchen und die viele Fragen oder Probleme haben.

Bartel ist Mitglied im Presbyterium der Gemeinde

Ebenfalls gehören OGS-Betreuung, Migrationsassistenz und  auch die Bahnhofsmission zu den Aufgaben der Diakonie. Organisation, Gremienarbeit, Vorbereitung der Sitzungen des Aufsichtsrates oder der Geschäftsleitung, Nachbereitung und Protokolle, Veranstaltungsorganisation – das alles gehört zu ihrem Aufgabenbereich. Derzeit arbeitet sie, coronabedingt, im Homeoffice. „Es könnte tatsächlich sein, dass ich auch nach Corona noch viel von zu Hause aus arbeiten werde“, sagt sie, „denn es hat sich als praktikabel herausgestellt.“ Bartel arbeitet nicht nur bei einem evangelischen Unternehmen, sie engagiert sich auch sehr im Leben der evangelischen Kirchengemeinde Beuel. Bereits seit 2014 ist sie Mitglied im Presbyterium und vertritt die Gemeinde Beuel-Mitte, einmal nachgerückt, zweimal gewählt.

Das Presbyterium ist ein Entscheidungsorgan. Jeden Monat gibt es eine Sitzung, die vorzubereiten ist. „Dabei sind Beschlüsse zu fassen, wobei es beispielsweise um Personalfragen, Investitionen oder Baufragen gehen kann“, berichtet sie. Der „Grüne Hahn“ dürfte nicht nur in Kreisen der evangelischen Kirchengemeinde Beuel bekannt sein. Dieser ist ein Umweltmanagementsystem der evangelischen Kirche im Rheinland, der speziell für die Anwendung in Kirchengemeinden und Einrichtungen wie Verwaltungen oder Schulen geschaffen wurde. Bartel ist Mitglied der „Steuerungsgruppe Grüner Hahn“, anders ausgedrückt, sie ist „Umweltmanagementbeauftragte“.

Die evangelische Kirchengemeinde Beuel ist inzwischen zum zweiten Mal geprüft worden und hat die Rezertifizierung erhalten (der GA berichtete). Einerseits geht es dabei um die Reduzierung von Energie- und Wasserverbrauch, andererseits aber auch darum, diese Öko-Gedanken in alle Bereiche der Kirche hineinzubringen. „Das können spezielle Gottesdienste zu diesem Thema sein, aber auch in der Jugendarbeit sollen diese Ansichten Berücksichtigung finden“, erklärt Bartel. Mit dem katholischen Seelsorgebereich „An Rhein und Sieg“ sind gemeinsame Aktionen geplant.

Zu den ehrenamtlichen Aufgaben von Bartel gehört auch die Stiftung Lebensfluss. Deren Ziel ist es, in Zeiten knapper Kassen die notwendigen kirchlichen und sozialen Projekte zu sichern, um das hohe Niveau der Gemeindearbeit auch in Zukunft erhalten zu können. „Mit den Stiftungserträgen werden die Aufgaben, die langfristig aus den Kirchensteuern nicht mehr erbracht werden können, uns aber sehr wichtig sind, in den Gemeinden weiterhin unterstützt“, erklärt Bartel. Kinder, Jugendliche, Senioren, Kirchenmusik – das sind Schwerpunkte, die gefördert werden. Sie ist inzwischen stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrates. „Wir treffen uns zwei- oder dreimal pro Jahr und beraten vorliegende Anträge.“ Die Stiftung heißt „Lebensfluss“, weil sie das Leben am Fluss symbolisiert.

„Ich liebe Herausforderungen und lerne immer dazu“

Das Logo zieht sich durch vieles, was die Gemeinden verbindet. So ist es auch auf der Gemeindezeitung mit dem Titel „gemeinde heute“ zu sehen. Hier gehört  Bartel dem Redaktionsausschuss an. Außerdem arbeitet sie auch noch in der Klassenpflegschaft ihres ältesten Sohnes mit. Gefragt, wie viel Zeit in der Woche diese ehrenamtlichen Tätigkeiten sie kosten, antwortet Bartel bescheiden: „Das hört sich nach mehr an, als es in Wirklichkeit ist.“ Im langfristigen Schnitt seien das vielleicht ein bis zwei Stunden pro Woche. „Ich mache das, weil es mir Spaß macht und weil ich es mit netten Menschen zu tun habe. Ich liebe neue Herausforderungen, lerne selber immer noch etwas dazu.“ Wenn jemand ‚Dankeschön‘ für geleistete Arbeit sagt, sei ihr das Bestätigung genug.

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