Herz-Jesu-Kloster Kraxeln auf Robinienholz

PÜTZCHEN · Das sirrende Geräusch einer Holzfräse durchzieht den verträumten Park des Herz-Jesu-Klosters, Metallschaufeln schliddern über Schottersteine. Schubkarren stehen herum, auf einem Baumstumpf liegt eine schwere Motorsäge.

 Mit vereinten Kräften packen die Eltern und Unterstützer der Kita beim Bau des Gerüstes an.

Mit vereinten Kräften packen die Eltern und Unterstützer der Kita beim Bau des Gerüstes an.

Foto: Malsch

Etwa ein Dutzend Männer sind dabei, Pfähle in den Waldboden einzusetzen und die Löcher mit Gestein zu stabilisieren. Die Arbeit ist schweißtreibend, doch alle wissen: Was sie hier tun, wird in zwei Tagen zu lautem Juchzen führen. Dann nämlich, wenn die 75 Kinder der katholischen Kindertagesstätte St. Adelheid entdecken, dass sie plötzlich einen brandneuen "Kraxel-Park" vor ihrer Tür haben. Auf den robusten Stämmen aus Robinienholz werden sie klettern und balancieren, aber auch gemütliche Gesprächskreise abhalten können.

Bis auf den Spielgerüst-Anbieter sind die Männer keine Profi-Bauarbeiter, sondern eine schaffensfreudige Mischung aus Vätern, Jungschützen und Schützenbrüdern der St. Sebastianus Brüderschaft. Kita-Leiterin Christa Krautwig ist ihnen dankbar. "Einige der Schützen waren selbst schon hier im Kindergarten. Manche erst vor einem guten Jahrzehnt, manche vor sehr viel längerer Zeit. Deshalb freut es mich besonders, dass das hier so generationsübergreifend läuft." Jungschützenmeister Harald Hundenborn klopft sich den Staub von seinem gelben Polohemd und nickt dazu.

Nach seinen Kindern besucht jetzt sogar ein Enkelkind die traditionsreiche Kita. Stephan Haubold bringt morgens gleich drei Söhne in die Einrichtung - eineinhalb, dreieinhalb und sechs Jahre alt. Zum Abschluss seiner anstrengenden Vier-Stunden-Schicht stärkt er sich mit einem Teller Erbsensuppe, die Ohrenschützer noch um den Hals. "Ich bin eigentlich nicht so der Handwerker, aber umso befriedigender ist es, hier etwas zu machen, bei dem man sofort das Ergebnis sieht." Auch für Mirjam Rebel vom Förderverein ist ein besonderer Tag. Denn die Suche nach dem perfekten Spielgerät und vor allem das Auftreiben der finanziellen Mittel, hat insgesamt vier Jahre gedauert.

"Durch die Beteiligung am Aufbau hatten wir einen Nachlass von Tausend Euro, aber 7200 Euro hat es trotzdem gekostet. Dafür haben wir bei allen Anlässen gesammelt, aber erst die Spenden eines hiesigen Kreditinstituts und einer Bad Honnefer Weinhandlung haben uns jetzt die letzten Schritte ermöglicht."

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