Pfarrkirche St. Adelheid Kreuzweg ist wieder komplett

PÜTZCHEN · Drei Tafeln des Kreuzweges waren seit der Renovierung der Kirche St. Adelheid im Jahr 2005 verschollen. Sie wurden wiedergefunden, restauriert und jetzt aufgehängt.

 Wieder komplett ist der Kreuzweg in der Wallfahrtskirche St. Adelheid am Pützchen: Dorothee Haentjes-Holländer hängt die Tafeln auf.

Wieder komplett ist der Kreuzweg in der Wallfahrtskirche St. Adelheid am Pützchen: Dorothee Haentjes-Holländer hängt die Tafeln auf.

Foto: privat

Leere Platzhalter hingen seit mehr als zehn Jahren an den Wänden der Wallfahrtskirche St. Adelheid am Pützchen. Jetzt zieren die Wände wieder die drei leuchtend roten Originaltafeln. „Wir sind mächtig stolz, dass die Kreuzwegstationen nun wieder komplett sind“, sagt Silvia Link, Bildungsbeauftrage der Katholischen Pfarrgemeinschaft am Ennert. Die Stationen XII „Jesus stirbt am Kreuz“, XIII „Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt“ sowie XIV „Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt“ vervollständigen den wertvollen Kunstschatz der Kirche nun wieder. „Es war ein echter Gänsehautmoment, als Dorothee Haentjes-Holländer die Tafeln aufgehangen hat und die Orgel das Lied ‚Das Grab ist leer‘ spielte. Denn der Organist war zu dem Zeitpunkt gerade am proben“, berichtet Link.

Die drei Tafeln waren bei der Renovierung der Pfarrkirche im Jahr 2005 zwischengelagert worden. Beim Sichten und Sortieren der zahlreichen Kisten und Dokumente im Pfarrhauskeller und dem ehemaligen Küsterhaus im vergangenen Herbst wurden die drei roten Kunstwerke schließlich entdeckt. Die Tafeln wurden von dem Künstler Klaus Balke geschaffen. Er hat an den Kölner Werkschulen Bildhauerei und sakrale Malerei studiert und den Kreuzweg in den Jahren 1961 und 1962 in einer Stucco-Lustro-Technik erstellt.

Die beschädigten Kacheln wurden nun unter Aufsicht des Künstlers durch einen Restaurator wieder instand gesetzt. „Der Kreuzweg hat für uns Christen eine besondere Bedeutung. In ihm wird der Leidensweg Jesu von der Verurteilung bis zur Kreuzabnahme nachgebildet“, erklärt Silvia Link. Erst mit Beginn des 18. Jahrhunderts wurde damit begonnen, Kirchenwände mit Kreuzwegbildern zu behängen. Die heute gültige Andacht beinhalte insgesamt 14 Stationen. „Sie geht auf eine Tradition in Jerusalem zurück. Dort erinnert die Via Dolorosa, die Schmerzensstraße, an den Weg, auf dem Jesus das Kreuz aus der Stadt auf die Anhöhe Golgotha getragen hat“, so Link.

Eine kunsthistorische Würdigung der Pfarrkirche hat Dorothee Haentjes-Holländer in ihrem Buch „Die Wallfahrtskirche St. Adelheid am Pützchen. Entdeckung eines Kunstraums“ dargelegt. Das Werk gibt es im Pfarrbüro St. Adelheid, Karmeliterstraße 6, in Pützchen.

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