Kammermusik im Speisesaal Musikerinnen begeistern bei Konzert zu den Oberkasseler Kulturtagen

Oberkassel · Die jungen Musikerinnen Clara Wigger und Regina Walter spielten vor 50 Besuchern ein Kammerkonzert im Ernst-Kalkuhl-Gymnasium. Im Speisesaal der Schule gastierten sie zu den Oberkasseler Kulturtagen mit Kammermusik. Beide haben früh mit der Musik begonnen.

 Die Musikerinnen Regina Walter (am Klavier) und Clara Wigger spielen im Ernst-Kalkuhl-Gymnasium. 

Die Musikerinnen Regina Walter (am Klavier) und Clara Wigger spielen im Ernst-Kalkuhl-Gymnasium. 

Foto: Niklas Schröder

Klarinette und Klavier traten am Dienstagabend im Kalkuhl-Gymnasium in den Dialog. Die Musikerinnen Clara Wigger (18) und Regina Walter (16) begeisterten rund 50 Besucher mit einem sehr souveränen Auftritt. Das Duo hatte im Rahmen der Oberkasseler Kulturtage zum Kammerkonzert geladen und spielte Stücke von Gade, Reinecke, Beethoven und Horovitz. Durch die gute Akustik im Speisesaal war das zum Teil bedächtige, aber auch kraftvolle Zusammenspiel in all seinen Facetten bis in die letzte Reihe erlebbar.

„Wir freuen uns natürlich sehr, auch dieses Mal wieder bei den Kulturtagen spielen zu können“, sagte Wigger. Bereits 2019 hätten beide Musikerinnen im Abschlusskonzert mitwirken dürfen und die Atmosphäre dort sehr genossen, wie sie berichten. „Es ist doch eine schöne Sache, wenn alle zwei Jahre alle Kulturbegeisterten aus Oberkassel und der Region zusammenkommen.“

Beide haben früh mit der Musik begonnen

Wigger und Walter sind mehrfache Preisträgerinnen des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert. Im frühen Alter hat Wigger Klavier- und Blockflötenunterricht erhalten, mit zehn Jahren hat sie dann mit der Klarinette begonnen. Walter nimmt seit ihrem siebten Lebensjahr Klavierunterricht. Das Duo ist bereits durch einige Veranstaltungen in der Region bekannt geworden. Walter besucht derzeit die Q1 des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums. Wigger ist ehemalige Kalkuhl-Schülerin und mittlerweile Studentin an der Musikhochschule in Lübeck.

„Es ist besonders schön, ausgerechnet durch die Musik wieder in die alte Heimat verschlagen zu werden und durch die vergangenen Konzerte das ein oder andere bekannte Gesicht wiederzusehen“, so die Studentin. „Andererseits gefällt es mir auch unfassbar gut in Lübeck. Die Hochschule ist wunderbar und in der neuen Stadt fühle ich mich wohl.“ Die jungen Frauen spielten am Dienstag Fantasiestücke von Niels Gade, „Introduktion und Allegro appassionato“ von Carl Reinecke und die Sonatine von Joseph Horovitz. Walter begeistere zudem mit einer Klaviersonate von Ludwig van Beethoven (Op. 14 Nr. 1).

Gute Abstimmung zwischen Pianistin und Klarinettistin erforderlich

„Die Fantasiestücke von Gade sind ohne Frage ein tolles romantisches Duowerk. Für mich persönlich sind die sehr stark variierenden Klangfarben sehr reizvoll“, erklärte Wigger. Von sehr freundlichen, frühlingshaften Passagen bis hin zu sehr dunklen, dramatischen Stellen sei alles dabei. Das Werk von Reinecke sei aber für beide Spielerinnen besonders anspruchsvoll gewesen: „Immer wieder sind die Stimmen eng miteinander verzahnt, was einerseits zwar eine sehr gute Abstimmung zwischen Klarinettisten und Pianist erfordert, andererseits macht aber gerade dieses kommunikative, dialogische Spiel unheimlich viel Spaß“, sagte Walter.

Die Sonatine von Horovitz sei, wie viele seiner Werke, stark vom Jazz geprägt. „Ich habe eine gewisse Vorliebe für Jazz- aber auch Weltmusik – die Mischung aus klassischen und moderneren Elementen ist für mich daher sehr reizvoll und bringt eine recht breite Palette zum Hörer“, sagte Wigger. Die Musikerinnen spielen schon seit einigen Jahren zusammen und kennen sich sehr gut, wie sie erzählen. „Was die musikalische Zusammenarbeit natürlich sehr erleichtert. Regina ist darüber hinaus eine hervorragende, sehr talentierte Pianistin, und ich weiß es sehr zu schätzen, dass ich die letzten Jahre mit ihr zusammenspielen konnte. Außerdem ist es natürlich schön zu sehen, wie wir beide uns in den letzten Jahren weiterentwickelt haben – so etwas verbindet selbstverständlich“, sagte Wigger. Die Musikerinnen wurden bei den Vorbereitungen zum Konzert vom Bonner Pianisten Felix Wahl unterstützt.

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