Neue Räume für Bonner Kulturinitiative Kulturverein Rhizom zieht nach Beuel

Beuel · Der Kulturverein Rhizom zieht vom Bonner Zentrum ins Gebäude der früheren Realschule an der Rölsdorfstraße in Beuel. Die Stadt schließt einen Mietvertrag bis Ende 2022. Damit ist die Arbeit des Vereins vorerst gesichert.

 Die Mitglieder des Kulturvereins Rhizom können bis Ende 2022 das Gebäude der früheren Realschule in Beuel nutzen.

Die Mitglieder des Kulturvereins Rhizom können bis Ende 2022 das Gebäude der früheren Realschule in Beuel nutzen.

Foto: Niklas Schröder

Der Kulturverein Rhizom wird in die Räume der ehemaligen Realschule in der Rölsdorfstraße in Beuel ziehen. Der Mietvertrag soll nach Angaben der Stadtverwaltung in Kürze unterschrieben werden. Bisher war der Kulturverein im früheren Gebäude der Volkshochschule (VHS) an der Wilhelmstraße im Bonner Zentrum untergebracht.

„Ich freue mich, dass wir für das alternative Kulturzentrum eine gute Zwischenlösung gefunden haben“, teilte Oberbürgermeisterin Katja Dörner mit. Sie hatte den Verein bei der Suche nach einem neuen Quartier unterstützt. „Ich hoffe, dass die im Netzwerk organisierten Initiativen und Gruppen ihre wichtige kulturelle Arbeit in Beuel erfolgreich fortsetzen können. Wir werden Rhizom auch weiterhin bei der Suche nach einem dauerhaften Domizil helfen“, so Dörner. Der Verein Rhizom wird in die Räume der ehemaligen Musikschule im Gebäudeteil D umziehen. Laut der Stadtverwaltung soll die Weiterentwicklung des Areals als Schulcampus aber weiterhin realisiert werden, weshalb die Räume im Gebäudeteil D nur befristet zur Verfügung gestellt werden können.

Befristete Nutzung bis Ende 2022

Die Klassen- und Bühnenräume inklusive Lagerflächen und Sanitärräume soll der Verein daher nur bis zum Jahresende 2022 mietfrei nutzen können. Danach sollen die gleichen Konditionen wie im Gebäude der alten VHS gelten. Die bereitgestellte Gesamtfläche beträgt 910 Quadratmeter. Der Gebäudeteil D schließt an einer Grünfläche mit Basketballfeld an. Die Umbauarbeiten in der alten VHS beginnen im ersten Quartal 2022, weshalb der Verein das Gebäude nur bis 31. Dezember 2021 nutzen kann.

„Wir sind sehr froh, dass wir nun ein neues städtisches Gebäude als Übergangslösung gefunden haben und auch für das Jahr 2022 planen können. Damit ist zumindest für das nächste Jahr der Erhalt des Projekts und damit ein Raum für viele freie Künstler und politische Initiativen in Bonn gesichert. Es steht jedoch fest, dass mit der Befristung des Mietverhältnisses bis Ende 2022 die gemeinsame Suche mit der Stadt Bonn nach einer langfristigen Lösung nicht aufhört", äußerte sich eine Vertreterin des Vereins Rhizom.

Bisher an der Wilhelmstraße

Bisher war der Kulturverein im früheren VHS-Gebäude an der Wilhelmstraße untergebracht. Die Stadt hatte Rhizom die Räume im ehemaligen Gebäude der Volkshochschule seit September 2018 für eine kulturelle Zwischennutzung überlassen. Auf Beschluss des Rates vom September 2019 entsteht in dem denkmalgeschützten Bau an der Wilhelmstraße eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen, die die Stadt selbst betreiben wird. Außerdem soll dort das neue Zuhause der Internationalen Begegnungsstätte entstehen. Das ehemalige Hausmeisterhaus soll künftig als Kindertagespflegeeinrichtung genutzt werden.

Zu den Plänen äußerte sich auch die Politik, wie beispielsweise Jürgen Repschläger (Die Linke). „Eine lange versprochene und notwendige Kita für die innere Nordstadt gegen ein ebenso notwendiges wie erfolgreiches soziokulturelles Zentrum. Alles andere als eine leichte Situation. Ich bin froh, dass mit dem neuen Zentrum für die freie Kultur in Beuel dieser Widerspruch aufgelöst werden konnte“, so der kulturpolitische Sprecher. Fenja Wittneven-Welter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, sieht in der Zwischennutzung der Realschule Beuel durch den Verein eine Bereicherung der kulturellen Szene in Beuel.

Corinna Heumann, kulturpolitische Sprecherin der Partei Volt, sagte dem Verein bei der Suche nach einer dauerhaften Bleibe ihre Unterstützung zu. „Allerdings bietet die erneute Zwischennutzung in Beuel an der Rölsdorfstaße auch die Chance, das inspirierende sozio-kulturelle Sprossengespinst in einem neuen Umfeld austreiben zu lassen, um sich in weiteren Teilen der Stadtgesellschaft zu verwurzeln“, so Heumann.

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