Farbenspiele und zeichnerische Perspektiven Kunstausstellung in der Integrierten Gesamtschule Beuel
Beuel · Schüler der IGS Beuel zeigen Blütenbilder und bearbeitete Bücher aus dem Kunstunterricht. Die filigrane Papierarbeiten und das Baumhaus aus einem Harry-Potter-Band faszinieren.
Allerlei Kreatives, Innovatives und Überraschendes kann sich in einem Schuljahr Kunstunterricht ansammeln. Das stellte die Eröffnung der jährlichen Kunstausstellung an der Integrierten Gesamtschule in Beuel am Donnerstagabend eindrucksvoll unter Beweis. „Die Ausstellung soll den Kunstunterricht aus allen Klassen spiegeln“, berichtete Lehrerin Ruth Friedrich. Schon während des ganzen Jahres überlege man, welche Themen und Bilder für die Ausstellung in Frage kommen, prinzipiell dürften aber alle Schüler ihre Werke zeigen.
So bekamen die Besucher vor allem die Vielfältigkeit des Kunstunterrichts zu sehen. Linoldrucke standen neben Lampenkreationen, Zeichnungen von 24 Ansichten einer Zitrone neben naturalistischen Selbstporträts. Peppige Designerbrillen aus der Mittelstufe gab es ebenso zu bewundern wie Comics und Pappmaché-Figuren aus den sechsten Klassen.
Besonders heraus stachen die bunten Blütenbilder der Stufe 11. Pink, rot, gelb und orange leuchteten die Motive von den Spanplatten, auf die sie in Acrylfarben gepinselt waren. „Wir wollten es mal knallen lassen“, begründete Kunstlehrerin Nadja Schmitz-Schüller die Idee dahinter. Schließlich lautete das Thema der Unterrichtseinheit „Farbe“. Um die Blüten möglichst detailgetreu abbilden zu können, hatten die Schüler vergrößerte Fotos als Vorlage gewählt.
Ein wenig mehr Farbe im Gebäude
Ein weiteres Highlight waren die filigranen Papierarbeiten aus der Stufe 12. Aus alten Büchern hatten die Jugendlichen aufwendige Figuren gefertigt. Mit einem Teppichmesser sollte sowohl in das Buch hineingearbeitet als auch auf die Bücher aufgebaut werden, erklärte Ruth Friedrich. „Es ist toll, wie unterschiedlich die Schüler das Thema ,Behausung' interpretiert haben.“
So entstand aus einem „Harry Potter“-Band ein Baumhaus, aus einem alten Geschichtsatlas ein tosendes Meer mitsamt Schiff und aus einem Naturlexikon ein Vogelkäfig, aus dem bereits die ersten Piepmätze entfliehen. Von einer Wohnlandschaft aus Papier ist Margarete Bonn besonders beeindruckt: „Es sieht so kuschlig und einladend aus, die Sessel sind ja auch alle leer.“ Die pensionierte Lehrerin hat selbst 30 Jahre lang Kunst an der Gesamtschule unterrichtet. Sie freue sich „riesig“, alte Kollegen wiederzusehen und zu entdecken, was es Neues gibt.
Aber auch die Schüler wissen die Ausstellung zu schätzen. Julia aus der Jahrgangsstufe 11 gefällt besonders, „dass wir so zeigen können, was wir gemacht haben und dass es gewürdigt wird“. Vor allem wenn die Ausstellung aufgebaut wird, schaue man ganz genau hin, erzählten sie und ihre Mitschülerin.
Ihr hat es vor allem ein Aspekt angetan: „Es ist sehr viel Buntes dabei, das belebt die Schule.“ So bekommt der Schulalltag in den nächsten Tagen und Wochen durch die Kunst ein wenig mehr Farbe verliehen.