Bürgerversammlung in Vilich-Müldorf Lärm ist das Ärgernis Nummer eins

VILICH-MÜLDORF · Die Bürgerversammlung in Vilich-Müldorf zeigt: Keine Zustimmung für eine Verlängerung der BGS-Straße. 80 Besucher hörten aber nicht viel Hoffnungsvolles.

 Über die aktuellen Entwicklungen in Vilich-Müldorf informierten sich rund 80 Besucher bei der Bürgerversammlung.

Über die aktuellen Entwicklungen in Vilich-Müldorf informierten sich rund 80 Besucher bei der Bürgerversammlung.

Foto: Max Malsch

In diesem Ort kommt der Lärm von allen Seiten - von der Autobahn, der Güterzugstrecke, der B 56 und den Fliegern aus Hangelar. Diese tägliche Realität nervt Bewohner von Vilich-Müldorf schon lange. Und wohl auch deshalb war eine Bürgerversammlung am Donnerstagabend, die der Bürgerverein und die CDU im Pfarrheim veranstalteten, mit rund 80 Bürgern recht gut besucht.

Doch was diese dort hörten, macht nicht viel Hoffnung. Schallschutzwände sind nur dann drin, wenn der Bund und die Bahn Neubaumaßnahmen umsetzen. Wenn also die A 59 nicht nur provisorisch, sondern endgültig auf sechs Spuren ausgebaut wird.

Wenn die Bahn endlich die seit 20 Jahren geplante S-Bahnlinie 13 auf der Bahntrasse baut. "Erst eine Neuanlage von Gleisen oder der Autobahn löst einen Anspruch auf neuen Lärmschutz aus", sagte Dieter Misterek vom städtischen Umweltamt. Erst dann könne man die Hauptverursacher in den Griff bekommen. Problem wie bei allen Großprojekten: Zuerst muss die Finanzierung stehen.

Erschwerend hinzu kommt, dass die Kommune und deren gewählte politische Vertreter wenig Mitspracherecht haben. Anders ist das bei der geplanten Verlängerung der Bundesgrenzschutzstraße mit geplantem Anschluss an die A 59/565. Diese Idee steht im Verkehrsentwicklungsplan 2020, was die CDU zur Diskussion stellte.

Um es kurz zu machen: Befürworter für diese Idee gab es keine, weshalb CDU-Ratsherr Georg Fenninger ankündigte: Das werde auch die Union nicht mitmachen, und da seien sich wohl alle Politiker im Beueler Bezirksparlament einig. "Warum sollte man die BGS-Straße verlängern, wenn dann schon längst die B 56 zur Autobahn vierspurig ausgebaut ist", umriss er die Probleme, die die CDU damit habe. Der B 56-Ausbau solle übrigens schon dieses Jahr starten (siehe auch Artikel oben).

Vilich-Müldorf bleibt Zuzugsgebiet, das hatte zuvor CDU-Ratsherr Reinhard Limbach in seinem Überblick über die Planung des Wohnparks II deutlich gemacht. Nachdem das Neubaugebiet an der Stadtbahnlinie fast fertig ist, soll in drei bis vier Jahren Baubeginn auf der gegenüber liegenden, zwölf Hektar großen Fläche sein (zwischen Stadtbahn und B 56).

Dort entstehen Doppelhaushälften und ansonsten Reihenhäuser, ein Kindergarten und ein Spielplatz. Die von den Bürgern gewünschte Schule wird erst dann eine Chance haben, wenn die Kinderzahlen im Dorf es rechtfertigen. Das neue Wohngebiet wird durch einen sechs Meter hohen Lärmschutzwall zur B 56 abgeschottet. Keine Chance hat ein Supermarkt, glaubt Limbach. "Für einen Betreiber wäre es nicht wirtschaftlich, bei dieser Einwohnerzahl im Ort."

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