Wegen Verwüstung Landfahrerplatz in Vilich bleibt weiter gesperrt

BONN · Weil Unbekannte Schranke und Stromkasten aufgebrochen haben, ist der Landfahrerplatz in Vilich-Müldorf seit Mitte Juli gesperrt. Die Bonner Verwaltung schätzt Reparaturkosten auf 2500 Euro.

 Auch 2016 haben Landfahrer den Platz verwüstet und vermüllt hinterlassen.

Auch 2016 haben Landfahrer den Platz verwüstet und vermüllt hinterlassen.

Foto: Silke Elbern

Wegen erheblicher Verwüstungen ist der Landfahrerplatz an der Beueler Straße seit Mitte Juli bis auf Weiteres gesperrt. Laut Verwaltung lässt sich der Zeitrahmen für Instandsetzungsarbeiten nicht exakt bestimmen. Auf Anfrage der Sozialliberalen beziffert die Verwaltung die Kosten derzeit auf etwa 2500 Euro.

Nach dem letzten Aufenthalt einiger Gespanne englischer und irischer Landfahrer hatte die Verwaltung festgestellt, dass der Stromkasten auf dem Gelände gewaltsam aufgebrochen worden war. Sicherungen wurden über eine lose Kabelverbindung kurzgeschlossen und überbrückt. Daher würden sich Nutzer der Gefahr aussetzen, einen Stromschlag erhalten. Die Schrankenverriegelung an der Einfahrt wurde aufgebrochen und unbrauchbar gemacht. Weil sie nicht mehr in der Ankerung fixiert werden kann, besteht das Risiko, dass Personen durch unkontrolliertes Hochschnellen verletzt werden. Außerdem wurde die Wasserversorgung mutwillig zerstört. Sie ist mittlerweile wieder in Stand gesetzt.

Wie die Verwaltung ausführt, war das Gelände mit menschlichen Fäkalien verunreinigt. Außerdem wurden Eimer mit Farbresten und Müll hinterlassen. Die Reparatur der Schranke wurde veranlasst. Mit der Neuinstallation der Stromversorgung soll eine Fachfirma beauftragt werden. Die Verwaltung erwägt, den Verteilerkasten an einem gesicherten Standort aufzustellen. Nach Auskunft des städtischen Presseamtes nutzten 2017 insgesamt 59 englische, irische und französische Landfahrergruppen den Platz, in 2018 waren es bislang 24.

Mitte August haben Ordnungsamt und Polizei Landfahrer, die dort kampieren wollten, aus der Stadt eskortiert. Die Anfrage einer deutschen Gruppe wurde kürzlich abgelehnt. Sie reiste weiter, denn aus Sicht der Verwaltung "gibt es keine alternativen Flächen, da die Bonner Straßenordnung das Lagern und Kampieren im übrigen Stadtgebiet außerhalb der regulären Wohnmobilstell- und Campingplätze verbietet."

Zuletzt gab es vor zwei Jahren Zoff mit irischen Landfahrern. Sie hatten ein Ultimatum der Stadt missachtet und den Platz nicht verlassen.

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