Kardinal-Frings-Gymnasium Laufend helfen

BEUEL · Dieser Minimarathon-Sponsorenlauf war etwas Besonderes: Denn der neue armenische Botschafter in Deutschland, Ashot Smbatyan, gab den Startschuss auf dem Sportgelände des Kardinal-Frings-Gymnasiums (KFG). Dieses Rennen fand nun bereits zum 14. Mal statt. Seit 2002 werden dadurch Schulprojekte in Armenien unterstützt.

 Die Schüler halten Ballons mit den armensichen Farben in der Hand und lassen sie beim Loslaufen fliegen. Den Startschuss mit der Klappe gibt der neue armenische Botschafter in Deutschland, Ashot Smbatyan.

Die Schüler halten Ballons mit den armensichen Farben in der Hand und lassen sie beim Loslaufen fliegen. Den Startschuss mit der Klappe gibt der neue armenische Botschafter in Deutschland, Ashot Smbatyan.

Foto: Rainer Schmidt

Die Schulgemeinschaft des KFG leistet in Zusammenarbeit mit Partnern wie der Caritas Armeniens, dem Goethe-Institut oder dem Pädagogischen Austauschdienst nachhaltige Hilfe in vielfältiger Form. Es ist die gelebte Umsetzung des Weihespruchs von Kardinal Frings: "Pro hominibus constitutus - Für die Menschen bestellt".

Seit 2002 ist bereits die stolze Summe von 215.000 Euro erlaufen worden. Neben der monetären Hilfe sind die Begegnung auf Augenhöhe sowie das Kennenlernen und das Respektieren der anderen Kultur wesentliche Anliegen des Schulprojekts. So finden regelmäßige armenisch-deutsche Begegnungen zwischen Schülern, Eltern und Lehrern in beiden Ländern statt.

Markus Isajiw, Sportlehrer und Armenien-Projektleiter an der Schule, sagte, dass man zwar die Spenden über die Caritas verteilt, aber dass auch ein Eigenanteil der Empfänger verlangt wird. Dabei geht es um Selbstverantwortung der Dorfgemeinschaft und Nachhaltigkeit.

In der Praxis sieht das so aus: Das Geld wird nicht verteilt, sondern es werden Projekte unterstützt, beispielsweise die Verbesserung der Grundausstattung an Lehrmitteln und Möbeln in Dorfschulen, Winterkleider und Lebensmittel in Heimen der Caritas, Bezahlung der Heizkosten, Bau von Sportstätten und Toilettenanlagen sowie Sanierung von Fenster und Dächer. Geld fließt auch in Deutsch-Stipendien für junge Armenier oder in Bonn-Besuche. Insgesamt wurden bisher Schulprojekte in 14 Orten gefördert.

Einen Austausch in der Art wie mit Partnerstädten gibt es nicht. Dafür aber regelmäßige Begegnungen - mal in Deutschland, mal in Armenien. Schülerinnen, die im vergangenen Jahr in Armenien waren, zeigten sich beeindruckt von der Gastfreundschaft der Armenier. Nachdenklich stimmte sie aber die unvorstellbare Armut des Landes. "Total eindrucksvoll", lautete ihr Fazit. "Wir haben Eindrücke fürs Leben gesammelt."

Botschafter Smbatyan, erst seit Juli 2015 im Amt, sprach seine Grußworte in perfektem Deutsch. Kein Wunder: Er hatte an der Berliner Humboldt-Universität Volkswirtschaft studiert.

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