Karneval in Beuel Liküra-Prinzessin Angela Frings ist gespannt auf die Proklamation

Liküra. · Das Ornat passt noch: Die designierte Liküra-Prinzessin Angela Frings freut sich, dass es nach im dritten Anlauf endlich zur Proklamation kommt.

Klappe die Dritte: Endlich steht die Proklamation an, und Angela I. darf das Ornat der Liküra-Prinzessin aus dem Kleidersack holen.

Klappe die Dritte: Endlich steht die Proklamation an, und Angela I. darf das Ornat der Liküra-Prinzessin aus dem Kleidersack holen.

Foto: Stefan Knopp

Jetzt bloß nicht richtig krank werden. Das wäre für die designierte Liküra-Prinzessin Angela Frings der GAU: Mehr als zwei Jahre auf die Proklamation warten müssen, und dann liegt man flach mit einer der vielen Krankheiten, die momentan umgehen. Zum Jahreswechsel setzt sich Angela keiner Ansteckungsgefahr aus, sagt sie – sie sei ohnehin kein großer Silvester-Fan.

Man trifft sich vorsichtshalber mit Maske und Abstand, um zu schauen, wie die Vorbereitungen laufen. Da ist eigentlich nicht mehr viel zu tun, sagt sie. „Ich übe meine Rede mit den elf Geboten und versuche, mich mental darauf vorzubereiten.“ Zum Beispiel mit Weihnachtsliedern: „Es gibt ja auch weihnachtliche kölsche Musik.“

Alles andere war ja schon im Herbst 2021 angeleiert worden. „Letztes Jahr haben wir gedacht: Jetzt geht es los.“ Da wurde das Ornat geschneidert, das Motto festgelegt und die Equipe vorgestellt, das Motto stand ja sowieso schon und hat sich nicht geändert: „LiKüRa-Lichtspielhaus jeck verzällt, wat uns domols wie hück zesammehält“. Die Antrittsrede bei der Sessionseröffnung im November 2021 wurde allseits sehr gut aufgenommen. Und dann kam zehn Tage vor Weihnachten die Karnevalsabsage, für die angehende Tollität ein Schock.

In diesem Jahr war die Anspannung natürlich ein wenig größer. „Am 14. Dezember habe ich darüber nachdenken müssen, wie es letztes Jahr war“, sagt Angela I., die ja schon 2020 als Nachfolgerin von Liküra Carina I. verkündet worden war, also von Karneval schon sehr früh keine Rede war. 2022 kam die Vorfreude bei ihr richtig auf, „als die Weihnachtsmärkte wieder öffnen durften, ohne Maskenpflicht und alles“. Da hatte sie ein gutes Gefühl, dass sie endlich gekrönt werden darf.

Es war nicht alles schlecht in der letzten Session, betont Angela. „Es gab auch schöne Momente ohne Ornat.“ Ach, dieses Kleid. „Es hängt, seit es geschneidert wurde, auf links im Kleidersack.“ Neulich hat sie es noch mal anprobiert, sicher ist sicher. „Es hat alles noch gepasst, ich habe weder zu- noch abgenommen.“ Natürlich darf sie es nicht zeigen, aber ihre Augen leuchten auch so aus Vorfreude.

Wenn sie jemals Zweifel hatte, ob sie weitermachen sollte: Das Kleid ist ein guter Motivator. Hatte sie mit dem Gedanken gespielt abzudanken? „Natürlich hat man so seine Tiefpunkte“, gibt die 30-Jährige zu. „Aber am Ende das immer mein Traum.“ Solange es die Umstände erlauben, sagt sie, würde sie weitermachen. „Irgendwann möchte man dieses Kapitel mal zu Ende schreiben.“

Über Weihnachten kam sie zur Ruhe. „Das ist ja immer eine Karnevalspause, zum Runterkommen.“ Das gilt für alle Jecken. Aber die Stimmung im Liküra-Staat schätzt sie positiv ein. „Ich glaube, dass die Motivation da ist, dass die Leute Lust haben.“ Das gelte auf jeden Fall für die Gruppe de Holzjass, die seit Jahr und Tag im Liküra-Zug mitgeht und der Angela angehört. Da werde fleißig am Wagen gebaut und an den Kostümen gearbeitet.

Wie das aussehen wird, darf die Tollität in spe nicht verraten. „Aber die Holzgasse feiert auf jeden Fall, dass die Liküra aus ihren Reihen stammt.“ Das kennt Angela schon von ihrer Zeit, als sie in der Session 2014/15 Pagin für Liküra Sandra I. war, ebenfalls ein Mädchen von de Holzjass. „Damals gab es für sie ein Tänzchen auf dem Wagen.“

Die Proklamationsrede hat sie schon gut im Kopf, sagt Angela. In die Vorfreude mischt sich die Aufregung. Gut, dass sie nicht alleine durch den großen Augenblick und die Session geht. „Die wichtigste Stütze sind meine Eltern, die sind immer für mich da.“ Und ihre Paginnen Nicole Schablowsky und Susi Schwind sind ja immer für sie da, ebenso wie die Adjutanten Diana Schoroth und Andi Fricke. Mit diesem Team darf jetzt gerne endlich die Klappe für die Ära Angela I. fallen.

Die Vorbereitungen laufen

Auch im Liküra-Festausschuss gehen die Vorbereitungen auf die Zielgerade. Die Vorsitzende Sabine Gerwing plagt sich mit einer kleinen Erkältung herum. Aber besser jetzt als nächste Woche. Der Vorstand, sagt sie, sei im Kontakt mit dem Ortsausschuss Ramersdorf, der die Proklamation ausrichtet und auch die Jupp-Gassen-Halle in Oberkassel festlich herrichten wird. „Die Stimmung ist sehr freudig, dass es endlich losgehen kann“, sagt Gerwing. Man hofft auf eine entspannte, coronafreie Session.

„Die Vereine sind gut aufgestellt“, so die Festausschussvorsitzende. „Aber es wird immer schwieriger, die Hallen vollzukriegen.“ Die Leute würden nicht mehr so weit im Voraus planen und vielleicht vorsichtiger sein. Sie vermutet, dass viele erst mal den Jahreswechsel abwarten und kurzfristig vorab Karten kaufen – oder erst an der Abendkasse. Wer weiß heute schon, ob man morgen nicht Corona hat? Die Planungen für den Liküra-Zug laufen ihr zufolge gut, schon vor Weihnachten habe es viele Anmeldungen gegeben. „Ich denke, dass wir wieder einen großen Zug zusammenbekommen.“

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