Anwohner protestieren in Beuel Ärger über Schlaglöcher und Schikane

Niederholtorf · Der Zustand der viel befahrenen Löwenburgstraße in Niederholtorf ist eine Katastrophe sagen die Anwohner. Außerdem soll die Verkehrsberuhigung sofort wieder abgebaut werden, weil Autofahrer Unfälle riskieren.

Die Löwenburgstraße muss dringend saniert werden. Wegen der Holperstrecke vibrieren sogar die Häuser.

Die Löwenburgstraße muss dringend saniert werden. Wegen der Holperstrecke vibrieren sogar die Häuser.

Foto: Benjamin Westhoff

Die stark befahrene Löwenburgstraße in Niederholtorf ist ein Beispiel, wie sich bei Anwohnern über Jahre Ärger staut. Es ist nicht nur der ständige Verkehr, der immer mehr zunimmt. Sondern damit verbunden schwere Straßenschäden. Hausbewohner haben sich an den Bürgerverein gewandt. „Der Zustand der Asphaltdecke ist katastrophal. Die Lärmbelästigung durch den Verkehr wegen der Furchen und Schlaglöcher sei erheblich“, fasst Lutz Engel die Kritik zusammen.

Der Bürgerverein wollte es genau wissen, hat Anwohner gezielt gefragt und den Zustand der Straße unter die Lupe genommen. 34 Antworten wurden ausgewertet. Das Kernproblem bestehe wohl darin, dass Fahrzeuge wegen der tiefen Risse und Löcher in der Fahrbahn derart auf den Asphalt aufschlagen, dass es zu Vibrationen in den Häusern an Löwenburg- und Ungartenstraße komme, sagt Lutz.

Die größten Auffälligkeiten verursachen durchfahrende Lastwagen und Busse. Anwohner beschreiben, dass Wände und Decken dann spürbar vibrieren. Wie Engel erklärt, werden solche Erschütterungen hauptsächlich in den Häusern festgestellt, vor deren Haustür die Straße in besonders schlechtem Zustand ist.

Kein Termin für Sanierung

Der Bürgerverein hat sich mit diesen Erkenntnissen erneut an die Verwaltung gewandt. „Wir wollen eine neue Asphaltdecke, aber wir werden seit Jahren vertröstet, und es wird immer schlimmer“, sagt Vorstandsmitglied Lutz Engel. „Die Stadt soll die Lärmemission messen, Lärmschutz wird doch sonst überall großgeschrieben.“ An die Sturzgefahr durch die Löcher für Radler und Rollerfahrer will er lieber gar nicht erst denken.

Das Presseamt bestätigt auf GA-Anfrage: „Die Löwenburgstraße befindet sich in der Tat in einem schlechten Gesamtzustand und soll deswegen grundsaniert werden.“ Doch ein genauer Termin stehe noch nicht fest. Aufgrund des bekannten Gesamtzustands werde die Straße wöchentlich kontrolliert. „Schäden werden bei Bedarf punktuell behoben.“

Aber die Holtorfer haben mit ihrer Straße noch ein ganz anderes Problem. Stein des Anstoßes ist die im vergangenen September von der Stadt aufgebaute Verkehrsberuhigung. Vor der Hausnummer 188 auf der Löwenburgstraße und unweit der im 90-Grad-Winkel abknickenden Ungartenstraße ist eine Schleuse aufgestellt, die Fahrzeuge bremsen soll. Jetzt stellt der Bürgerverein den Antrag, die Bremsbaken wieder abzubauen. Wegen der engen Schleuse käme es zu gravierenden Gefahrensituationen.

Hupkonzert der Autofahrer

Vorstandsmitglied Lutz Engel schildert Beobachtungen: Richtung Umgarten würden Motorradfahrer und auch Autofahrer – zu schnell – über den Gehweg fahren, um nicht auf den Gegenverkehr warten zu müssen. In die andere Richtung genauso. „Die Verständigung der Fahrzeugführer an der Engstelle scheint schwierig“, stellt Engel fest.

Die Anwohner beklagen „chaotische Zustände“ besonders im Berufsverkehr. Um als erster in der Engstelle zu sein, würden Autofahrer extrem beschleunigen und dann wieder hart abbremsen. „Seit im Dezember eine Vorrangregelung eingerichtet wurde, hat sich die Situation noch verschlechtert“, so Engel. Seitdem komme es immer öfter zu wildem Gehupe und verbalen Auseinandersetzungen in der Engstelle – „sehr nervig morgens um sechs Uhr“.

Der Bürgerverein kommt zu dem Ergebnis, dass „diese Verkehrsberuhigung eine Beeinträchtigung der Lebensqualität für die Anwohner mit sich bringt. So haben wir uns das nicht vorgestellt.“ Vielmehr sollen die Baken in einem größeren Abstand aufgestellt werden und nicht nur vor einem Haus. Der Antrag des Bürgervereins wird derzeit in der zuständigen Fachverwaltung bearbeitet.

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