Markt in Oberkassel "Lokale Weihnachtsmärkte immer beliebter"

OBERKASSEL · "Solche lokalen Weihnachtsmärkte werden immer beliebter", findet Antje Bosselmann-Ruickbie. Die Kunsthistorikerin aus Oberkassel ist mit ihren beiden Töchtern Morgana und Melissa zum Kirmesplatz an der Jakobstraße gekommen und freut sich über das individuelle Angebot auf dem fünften Oberkasseler Weihnachtsmarkt: "Das ist hier klein aber fein."

 Freude an Schönem und Buntem: Elisabeth Ollig-Dürmaier kauft am Stand von Sabine Morrys Selbstgemachtes ein.

Freude an Schönem und Buntem: Elisabeth Ollig-Dürmaier kauft am Stand von Sabine Morrys Selbstgemachtes ein.

Foto: Leif Kubik

Zum ersten Mal findet die Veranstaltung in diesem Jahr unter der Regie des neu gegründeten Fördervereins statt. Nicht mehr, wie in den vergangenen Jahren, im Bürgerpark, sondern auf dem auch als Friedensplatz bekannten Gelände.

21 Stände sorgten für ein doch nicht ganz so kleines Angebot: Von der obligatorischen Glühwein- oder Waffelbude über eine Kinder-Bungee-Anlage bis zu den liebenswerten, individuellen Verkaufsständen. Wie zum Beispiel dem von Sabine Morrys. Die hauptberufliche Tanzpädagogin fertigt in ihrer Freizeit allerhand "Schönes und Buntes", das sie nun an einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt verkauft. "Wir wollten das Angebot nicht überkommerzialisieren", erläutert der Sprecher des Fördervereins, Burkhard Bachhausen, das neue wie alte Konzept. "An den beiden Abenden hat sich eigentlich ganz Oberkassel hier getroffen und genau das ist unser Ziel. Wir wollten den Menschen vor Ort einen romantischen und vorweihnachtlichen Treffpunkt bieten." Ins Leben gerufen hatte die Märkte vor vier Jahren der Bürgerverein; die Beliebtheit der Veranstaltung führte ihn allerdings an personelle und organisatorische Grenzen, was dann in die Gründung des Fördervereins mündete.

Gleich gegenüber von Morrys' Stand verkauft Franziska Bürling selbst gemachten Schmuck, besonders stolz ist die Rentnerin auf ihre kleinen, reich verzierten Lesezeichen. Mit dabei ist auch ein Stand des Haiti-Projekts des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums. Unter dem Motto "Zaubern Sie den Kindern ein Lächeln ins Gesicht" verkauften Lehrer Klaus Bewerunge und Schülerin Silvia Josten mit ihrer Mutter Gebäck und Bücher für einen guten Zweck, außerdem wird ein riesiger Schokoweihnachtsmann versteigert: Mit den Einnahmen wird eine Schule mit angeschlossenem Waisenhaus im Norden Haitis unterstützt.

Besonders für Kinder und Familien war das Angebot gut geeignet. Karin Wilhelm las vor aus ihrem gerade veröffentlichten Kinderbuch "Weihnachten mit Madame Maus" - ein Buch wie gemacht für die Adventszeit. In 24 Kapiteln erzählt Wilhelm von dem Mädchen Laura, das eine Stoffmaus geschenkt bekommt, die plötzlich lebendig wird. "Ich habe gehört, dass viele Familien mein Buch wie einen Adventskalender benutzen - ein Elternteil liest zum Beispiel jeden Morgen zum Frühstück ein Kapitel vor." In diesen Genuss werden Ella und Julia wohl erst im nächsten Jahr kommen: Die Acht- und die Dreijährige hatten gebannt Wilhelms Lesung verfolgt, die allerdings nur bis Kapitel acht ging. Vater Thomas Randau war daraufhin später heimlich zu Wilhelms Stand gegangen, um das Buch für seine Töchter zu kaufen: "Das kommt unter den Weihnachtsbaum. Die beiden sind unglaublich gespannt, wie die Geschichte ausgeht", sagt er im Gespräch mit der Jungautorin.

0 Um den Grundgedanken der ehrenamtlichen und unkommerziellen Ausrichtung des Marktes auch im kommenden Jahr zu wahren, werden Sponsoren und Spender gesucht. Weitere Infos sind auf der Internetseite des Fördervereins unter www.weihnachten-in-oberkassel.de zu finden.

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