Gemeinsam gegen die Einsamkeit Malteser und die Stadt Bonn kooperieren

Beuel · Der Malteser Hilfsdienst und die Stadt Bonn bieten Besuchsdienste für Senioren an, um der Einsamkeit entgegenzuwirken. Das Angebot gibt es nun auch in Beuel. Dafür suchen die Initiatoren allerdings noch Freiwillige.

 Corona hat das Alleinsein für viele Senioren zu einem noch größeren Thema gemacht. Malteser und die Stadt Bonn halten dagegen, jetzt auch in Beuel. (Symbolbild)

Corona hat das Alleinsein für viele Senioren zu einem noch größeren Thema gemacht. Malteser und die Stadt Bonn halten dagegen, jetzt auch in Beuel. (Symbolbild)

Foto: Gabriele Immenkeppel

Die Kinder sind längst aus dem Haus und haben eigene Familien, der Partner ist bereits vor Jahren verstorben und der Kontakt zu langjährigen Freunden wird immer schwieriger. Für viele Senioren wird das Leben mit den Jahren nicht nur deutlich mühsamer, sondern vor allem einsamer. Soziale Kontakte sind nur schwer aufrecht zu erhalten, ein Besuch in einem Café ist ohne fremde Hilfe nicht mehr möglich.

Soziale Isolation alter Menschen ist heute und in absehbarer Zukunft eines der relevantesten gesellschaftlichen Probleme in Deutschland. Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Malteser aus dem Frühjahr 2021 hat ergeben, dass sich mehr als jede fünfte Seniorin und jeder fünfte Senior ab 75 Jahren häufig oder zumindest hin und wieder einsam fühlt.

„Wenn ältere Menschen nicht mehr so mobil sind, Partner sterben oder auch Freunde nicht mehr zu Besuch kommen können, kann der Tag zu still werden. Dabei gibt es vielfältige Unterstützung in Bonn, die das Leben älterer Menschen lebendiger und leichter machen“, betont Johanna Westenburger vom Malteser Hilfsdienst (MHD) in Bonn.

Um Ältere über die verschiedenen sozialen Angebote zu informieren und so der Einsamkeit entgegenzuwirken, haben die Malteser in Bonn im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Stadt einen Besuchsdienst für Seniorinnen und Senioren geschaffen. Jetzt sollen auch die älteren Beueler von den qualifizierten Ehrenamtlichen zu Hause besucht und über die verschiedenen Serviceangebote informiert werden.

Corona hat die Situation verschärft

„Die Pandemie und die damit verbundene soziale Isolation hat die Situation für ältere Menschen noch einmal verschärft“, sagt Yvonne Kraft vom MHD. Daher sei diese Initiative gerade jetzt sehr wichtig und vor allem dringend notwendig. Die Maßnahme der Malteser wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Projektes „Miteinander – Füreinander: Kontakt und Gemeinschaft im Alter“ gefördert. „Das Angebot wird bisher gut angenommen und soll daher nun auch auf den Stadtteil Beuel ausgeweitet werden“, berichtet Westenburger.

Um die Senioren im Vorfeld darüber zu informieren, dass es sich um ein seriöses Angebot handelt, erhalten sie im Vorfeld ein offizielles Schreiben der Stadt. Die Hausbesuche erfolgen anschließend nach Absprache. Dafür sucht die Hilfsorganisation jedoch noch weitere Unterstützung, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

Wer pro Woche ein bis zwei Stunden Zeit hat und sich um alte Menschen in der Nachbarschaft kümmern möchte, der wird von den Maltesern mit offenen Armen empfangen. „Wer sich vorstellen kann, Menschen zu Hause zu besuchen, ist herzlich willkommen“, werben die Malteser um Unterstützer. Zudem werden auch Beueler gesucht, die die Briefe im Ort verteilen.

Alle Ehrenamtlichen werden zuvor geschult, um gut auf die Besuche vorbereitet zu sein. „Man lernt viele verschiedene Menschen kennen und erhält selbst einen umfassenden Einblick in das vielfältige soziale Angebot der Seniorenhilfe in der eigenen Umgebung. Vor allem aber hilft man dabei, Menschen vor zunehmender Einsamkeit zu bewahren“, erklärt Johanna Westenburger. Sie freut sich auf einen Anruf von Interessierten unter ☎ 0 22 42 9 22 04 19 oder eine E-Mail an Mifue.dgs.koeln@Malteser.org.