Ennertschule Mensa-Neubau wegen Geldmangels vertagt

Küdinghoven · Wäre alles so gekommen, wie 2013 von der Stadt Bonn theoretisch in Aussicht gestellt, stünde auf dem Pausenhof der Ennertschule spätestens jetzt ein veritabler Neubau. Doch daraus wird erst einmal nichts.

Allein 200 Quadratmeter für die Mensa hatte der städtische Architekt in der Machbarkeitsstudie vorgesehen, einen Ruheraum, einen Beratungsraum sowie ein Büro für die OGS-Leitung.

Statt des Neubaus steht auf dem Pausenhof noch immer das Klettergerüst. „Das ist zwar auch sehr schön, aber wir sind räumlich total am Ende“, bemängelt die Pädagogische Leiterin Sabine Lindener.

Seit auf der jüngsten Schulpflegschaftssitzung bekannt wurde, dass die Stadt die Maßnahme auf unbestimmte Zeit verschoben hat, sind auch die Eltern aufgebracht. „Wir haben rund 40 Kinder auf der Warteliste für die offene Ganztagsschule, die wir nicht aufnehmen können, weil es am vorhandenen Platz mangelt“, so Pflegschaftsvorsitzender Werner Schell.

Die OGS sei für 100 Kinder konzipiert worden. „Inzwischen sind wir bei 163 angelangt, und das Zeitfenster reicht mittags nicht aus, um alle Kinder durch die Mensa zu schleusen“, sagt OGS-Leiterin Lindener. Und das, obwohl der Trägerverein Lummerland wegen der kleinen Räume sogar zwei Mensen betreibt – damit auch zwei Küchenhilfen beschäftigen muss.

Die eine Mensa ist im früheren Werkraum eingerichtet, die andere im Filmraum. „Im Werkraum saß davor die Übermittagsbetreuung bis 14 Uhr, die seitdem keinen eigenen Raum mehr hat“, so Lindener. Das betreffe immerhin 50 Kinder. „Und die OGS-Gruppen müssen wir mit 40 Kindern statt einst 25 belegen, plus Notplätzen“, sagt die Leiterin.

„Angesichts der bekannten Haushaltssituation der Stadt und neuer Aufgabenstellungen, die zusätzlich umzusetzen waren, konnte die aus fachlicher Sicht gebotene Umsetzung des notwendigen OGS-Ausbauprogramms leider nicht für alle Standorte erfolgen“, teilte das Städtische Gebäudemanagement (SGB) mit.

Aus Lindeners Vorschlag, die 2015 geschlossene Kita Pützchensweg vorübergehend zu nutzen, wird wohl nichts. „Das SGB hat diese Variante gemeinsam mit dem Schulamt geprüft und festgestellt, dass wie schon bei der vorherigen Nutzung der Investitionsaufwand wirtschaftlich nicht darstellbar wäre“, sagt Stefanie Zießnitz vom Presseamt.

Auch könne die Schulpflegschaft nicht selbst tätig werden, um die Stadt bei den Investitionskosten zu entlasten, da Schadstoffe verbaut seien. Aktuell bereite das SGB die Niederlegung der Kita vor.

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