Kurioser Diebstahl Metalldiebe stehlen Dachplatten des Foveaux-Häuschens in Küdinghoven

KÜDINGHOVEN · Diebe haben Metallplatten vom Dach des Foveaux-Häuschens gestohlen. Das Dach soll demnächst wiederhergestellt werden - dann aber ohne Metall.

Auch an diesen Weihnachtstagen war das Foveaux-Häuschen wieder ein beliebtes Ziel für den Feiertagsspaziergang: Sobald auch nur ein paar Sonnenstrahlen den Regenwolken-verhangenen Himmel durchbrachen, sammelten sich Familien und Wanderer vor dem 1820 von dem Kölner Tabakfabrikanten Heinrich Josef Foveaux erbauten und 1992 vom Bürgerverein Küdinghoven renovierten Schutzhäuschen. Was vielen allerdings kaum aufgefallen sein dürfte: Auf dem Dach tut sich eine zirka sieben Quadratmeter große Lücke auf. „Hier müssen Metalldiebe aktiv gewesen sein“, vermutet Michael Quabeck. Irgendwann im Laufe des zu Ende gehenden Jahres müsse jemand große Teile des mit Kupfer eingedeckten Daches entfernt haben, vermutet der Vorsitzende des Bürgervereins.

Zum Glück haben die Küdinghovener ihr Häuschen aber so ins Herz geschlossen, dass für das kommende Jahr schon eine Lösung des Problems gefunden wurde: „Dachdeckermeister Ralf Lörper hat sich spontan bereit erklärt, in die Bresche zu springen“, freut sich Quabeck. Mit dem Verein habe dieser sich auf besondere Konditionen geeinigt, so Quabeck weiter. Auf die historisch korrekte Kupfereindeckung müsse man aber wohl notgedrungen bei der Sanierung verzichten, um in kriminellen Kreisen keine neuen Begehrlichkeiten zu wecken.

Hinweistafel schuld?

Ganz klar sei ihm die Geschichte allerdings nicht, so Lörper: „Die Zufahrt ist ja eigentlich mit Schranken versperrt, dazu kommt, das man ja zumindest eine Leiter braucht, um da oben rauf zu kommen.“ Zudem sei es merkwürdig, dass ja nicht das ganze Dach, sondern nur Teile abgedeckt worden seien. Auch, wenn das Dach von unten nur schwer zu sehen ist – möglicherweise brachte eine Hinweistafel die Diebe erst auf ihre Idee: „Renoviert und Dach mit Kupferblech gedeckt“, ist nämlich auf der Hinweistafel des Bürgervereins an der Front des Gebäudes zu lesen.

„Man braucht allerdings schon eine gewisse kriminelle Energie, um so was durchzuziehen“, glaubt Quabeck. Möglicherweise seien die Diebe ja bei ihrem Werk gestört worden und hätten deshalb nicht die ganze Fläche abgedeckt. „Wir freuen uns jedenfalls über jegliche Hinweise“, fordert er mögliche Zeugen zur Meldung bei seinem Verein auf.

Die Arbeiten will Lörper nun zügig, sobald es das Wetter erlaubt, angehen: „Wir hatten allerdings noch keine Gelegenheit zu einer ausführlichen Bestandsaufnahme. Im Gegensatz zu den Dieben müssen wir erst eine Einfahrgenehmigung bei Revierförster Bernd Sommerhäuser beantragen.“

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