Technisches Hilfswerk in Beuel Mit dem Neubau wird es erst mal wohl nichts

Beuel · Ob es wohl solange dauert wie der Bau des Berliner Flughafens? Das Technische Hilfswerk in Beuel wartet immer noch auf seinen Neubau. Eine Geschichte mit offenem Ende.

 Amtsübernahme des neuen Leiters 2019: (l.) Frank Altenbrunn, Referatsleiter Einsatz des Landesverbandes NRW, Gerd Friedsam, Präsident Technisches Hilfswerk, Marc Bujack, Leiter Regionalbereich Köln und der neue an der Spitze, Thorsten Petri.

Amtsübernahme des neuen Leiters 2019: (l.) Frank Altenbrunn, Referatsleiter Einsatz des Landesverbandes NRW, Gerd Friedsam, Präsident Technisches Hilfswerk, Marc Bujack, Leiter Regionalbereich Köln und der neue an der Spitze, Thorsten Petri.

Foto: Rainer Schmidt

„Was lange währt, wird endlich gut“, sagt man landläufig. Oder: „Gut Ding will Weile haben.“ Doch was soll man zum geplanten Neubau des Technischen Hilfswerks (THW) in Vilich sagen? „Wir wollten eigentlich schneller als der Berliner Flughafen fertig sein“, meinte Thorsten Petri, seit 2019 Leiter des Ortsverbandes Beuel. Doch mit dem Neubau wird es in absehbarer Zeit wohl nichts. Denn man fängt gerade wieder von vorne an, was ausnahmsweise nicht an mangelndem Geld liegen soll.

2015 berichtete der GA über eine Bauvoranfrage für den THW-Neubau, 2016 hieß es im GA „THW Neubau kommt nicht voran“ und 2018 „Warten auf den Neubau.“ Seitdem ist es ruhig geworden um das Gebäude. „Anfang des Jahres, kurz vor dem ersten Lockdown, hatten wir mit allen Beteiligten ein Gespräch über die weitere Planung“, so Petri. „Doch corona-bedingt ist dann nicht mehr viel passiert.“

Das Baugenehmigungsverfahren hatte noch Petris Vorgänger bei der Bezirksregierung eingereicht. Doch der Behörde war über die Jahre das Erkundungsverfahren, das über den geeigneten Bauplatz entscheidet, nicht mehr aktuell genug. Also sollte in diesem Jahr ein neues Erkundungsverfahren angestoßen werden. Doch wegen der Pandemie sei „nicht viel gelaufen“, so das THW.

Inzwischen hat sich auch der Musterraumbedarfsplan für die THW-Unterkunft geändert. „Uns stehen jetzt mehr Hallen zu“, sagt Petri, „und das hiesige Gelände könnte deshalb zu klein werden. Insofern hat sich die jahrelange Warterei für uns positiv ausgewirkt.“ Für Fahrzeuge und die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer werde man jetzt auf alle Fälle mehr Platz bekommen. „Insofern gewinne ich der ganzen Sache etwas Positives ab.“

Ausschau gehalten wird jetzt nach einem Grundstück, das ungefähr 6200 qm groß sein muss, das gut mit dem Nahverkehr zu erreichen und hochwassersicher ist, das nicht mitten in einem Wohngebiet, jedoch in der Nähe eines Autobahnanschlusses und das auf der rechten Rheinseite in Beuel oder dem Rhein-Sieg-Kreis liegt. „Doch wenn nichts gefunden wird, dann könne man zur Not auch in Vilich neu bauen“, meint Petri. Das Erkundungsverfahren soll nach dem Ende des Lockdowns sechs Monate lang dauern. Danach komme die Genehmigungs- und Planungsphase. Die alten Pläne können weitestgehend übernommen werden, wobei Fahrzeughallen breiter und höher werden müssen.

Was die Flotte angeht, kann Petri Gutes berichten. Auch 2020 hat der Ortsverband Beuel wieder einen neuen, größeren LKW – eine sogenannte Laderampe – mit beweglicher Bordwand bekommen. „Damit ist fast unser gesamter Fahrzeugbestand runderneuert worden“, sagt er.

Mit den notwendigen Hallen sowie mit Räumen für seine mehr als 130 ehrenamtlichen Helfer möchte er in fünf Jahren im Neubau sein. „Das ist machbar, wenn alle – THW, Landes- und Bundesbehörde – an einem Strang ziehen und ab jetzt sauber kommunizieren.“ Denn die Notwendigkeit eines Neubaus sei von allen Beteiligten mit hoher Priorität erkannt und akzeptiert worden. Es wird sich also zeigen, ob man den BER, was die Bauzeit anbelangt, unterbieten kann.

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